Zusammenfassung
Der Titel – Glücksort Sprache – ist glücklich gewählt. Er trifft den Zugang, den Literatur zum Thema Beheimatung nimmt, genauer: moderne Literatur. Die literarische Moderne umfasst Texte aus dem großen Zeitraum seit 1800. Vor dieser Schwelle war es noch nicht die Ästhetik der Sprache, die literarisch im Vordergrund stand. Man konnte sich stattdessen an die Gattungen halten, die für glückliche Zustände besonders zuständig sind. Zum einen die Idylle: In diesem Genre herrscht Harmonie unter den Menschen und in deren Beziehung zur Natur, angesiedelt in einer für sich bestehenden, abgeschlossenen Landschaft, der alle bedrohlichen Extreme fremd sind. Der antike Topos vom locus amoenus bezeichnet einen Ort, übersetzt den „lieblichen“, an dem die Schäferdichtung zu Hause ist. Die zweite Gattung definiert sich ebenfalls über den Raum: „Utopie“ bedeutet der Herkunft nach sowohl „Glücksort“ als auch „Nicht-Ort“, in dieser Spannung wird vom höchsten Wohl des Gemeinwesens erzählt. Irgendwo oder buchstäblich nirgendwo liegt die utopische Insel, wie ihre Nachfolger entwirft sie anhand der Fiktion die idealen Möglichkeiten der Gesellschaft.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Gerigk, A. (2013). Glücksort Sprache. Einkehr und Ereignis in der Literatur. In: Klose, J. (eds) Heimatschichten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04740-5_31
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-04740-5_31
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-04739-9
Online ISBN: 978-3-658-04740-5
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)