Skip to main content

Hardt und Negri und die Vielzahl

  • Chapter
  • First Online:
Theorien der Politischen Ökonomie im Film
  • 1313 Accesses

Zusammenfassung

Mit dem Buch „Empire – die neue Weltordnung“ legten die Autoren Micheal Hardt und Antonio Negri einen weltweiten Bestseller vor. Die Theorien von dem Empire und der Multitude aktualisieren nicht nur die neo-marxistische Denktradition, sondern sind auf Grund ihrer zahlreichen theoretischen Bezüge gerade für Neueinsteiger im politikwissenschaftlichen Studium nicht leicht zu durchdringen. Dieser Beitrag möchte einen Zugang zur Empire und Multitude Theorie über den Film Fight Club ermöglichen. Über die Interpretation von Szenen und Dialogen des Films wird ein Zugang zu Hardt und Negris Theoriegerüst erschlossen und mit Leben gefüllt. Entlang der Handlung des Films wird hierbei der Weg des Protagonisten in Fight Club aus der Unfreiheit, über Gewalt, zu einer neuen Form der Unfreiheit nachgezeichnet. Neben der Möglichkeit zur Befreiung des Subjekts werden somit auch Gefahren dieser Bewegung aufgezeigt, wie sie in Empire ebenfalls thematisiert werden.

Über die cineastische Umsetzung der Empire und Multitude Theorie in „Fight Club“

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 29.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    In der Sekundärliteratur wird hier oftmals der Begriff der Biomacht, der ebenfalls von Foucault stammt, als zentraler Moment der Empire und Multitude Theorie herausgestellt. An dieser Stelle wird die These vertreten, dass der Übergang von Kontroll- und Disziplinargewalt dieser Analyse vorgelagert ist. Im Folgenden soll hierauf Bezug genommen werden.

  2. 2.

    Der Begriff leitet sich aus dem it. Wort operaio (Arbeiter) ab. Es handelt sich sowohl um eine soziale Strömung, die in den 1960er Jahren entstand, als auch um eine neomarxistische Theorie. Die Theorie stellt die Subjektivität des Arbeiters und die hieraus entstehende schöpferische Kraft in den Mittelpunkt. Der Kampf der ArbeiterInnen gegen die vom Kapitalismus getriebene Unterwerfung des Subjekts unter den Arbeitsprozess ist hiernach der Motor der Geschichte.

  3. 3.

    Selber beschreibt er seine Wohnung als: „Mein Zuhause war eine Eigentumswohnung im 15. Stock eines Ablageschranks für Witwen und junge Aufsteiger.“ (FC 24´44)

  4. 4.

    „Das ist dein Leben und es endet Minute für Minute. Man wacht auf dem XY-International auf. Wenn man in einer anderen Zeit aufwacht, an einem anderen Ort, könnte man auch als anderer Mensch aufwachen?“ (FC 19´20) Die Antwort auf diese Frage gibt der Erzähler selber, indem er die Figur Tayler Durden erfindet und dessen Identität zeitweise übernimmt.

  5. 5.

    Zum Überblick und zur Kritik dieses Interpretationsmusters vgl. Lizardo 2007.

  6. 6.

    Als ein weiteres Beispiel für den Bezug zwischen Film und Bibel kann die Interpretation von Pelko (2002) in Bezug auf die Filme Alfred Hitchcocks interessant sein.

  7. 7.

    Streiks zielen in den letzten Jahren auch nicht mehr primär auf eine Anhebung des Lohnniveaus, sondern ganz deutlich auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

  8. 8.

    Diese etwas komplizierte Aussage von Hardt und Negri lässt sich in etwas so fassen, dass die Ausrichtung der Menge in ihren Zielen immanent in den Dingen selbst als deren Konzept zur Heilung ist; die Menge kann sich aus sich selbst heraus heilen. Wie dies möglich ist, sagen die Autoren im nächsten Satzteil.

  9. 9.

    In den Audiokommentaren erwähnt der Regisseur an dieser Stelle, dass Starbucks zwar erlaubt habe, einen Becher mit ihrem Logo zu zeigen, aber eine Filiale in dem Film nicht erscheinen dürfte. Nicht zufällig dürfte einer der letzten Aufträge an das Projekt Chaos die Zerstörung einer Kaffeekettenfiliale sein (FC 101´27).

  10. 10.

    In den Audiokommentaren merkt der Regisseur an, dass diese Aneinanderreihungen leerer Begriffe (rote Fähnchen abarbeiten, Statusaufwertungen etc.) einem nicht nur bekannt vorkommen, sondern einem sogar fast den Eindruck vermitteln, dass hier doch etwas von Bedeutung gesagt würde. Man hat sich an diese Sprache bereits gewöhnt.

Literatur

  • Brown, William, und David H. Fleming. 2011. Deterritorialisation and Schizoanalysis in David Fincher’s Fight Club. Deleuze Studies 5 (2): 275–299

    Google Scholar 

  • Butler, Judith. 2006. Haß spricht. Zur Politik des Performativen. Frankfurt: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Combs, James E., Hrsg. 1993. Movies and politics. The dynamic relationship. New York: Garland Pub

    Google Scholar 

  • Deacy, Chris. 2002. Integration and rebirth through confrontation. Fight club and American beauty as contemporary religious parables. Journal of Contemporary Religion 17 (4): 61–74

    Google Scholar 

  • Drexler, Peter. 2010. Erzählen in verschiedenen Medien. MISERY (King 1987/ Reiner 1990). In Einführung in die systematische Filmanalyse. Ein Arbeitsbuch. 4., neu bearb. und erw, Hrsg. Korte Helmut, 127–165. Berlin: Erich Schmidt.

    Google Scholar 

  • Engelkamp, Stephan und Philipp Offermann. 2012. It’s a family affair. Germany as a responsible actor in popular culture discourse. International Studies Perspectives 13 (3): 235–253.

    Google Scholar 

  • Foltin, Robert. 2002. Immaterielle Arbeit, Empire, Multitude. Neue Begrifflichkeiten in der linken Diskussion. Zu Hardt/Negris „Empire“. Grundrisse 2:6–20.

    Google Scholar 

  • Foucault, Michel. 1977. Überwachen und Strafen. Frankfurt: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Foucault, Michel. 2006a. Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Vorlesung am Collège de France, 1977–1978, 1. Aufl. Frankfurt: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Foucault, Michel. 2006b. Die Geburt der Biopolitik. Vorlesung am Collège de France 1978/1979, 1. Aufl. Frankfurt: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Foucault, Michel. 2009. Kritik des Regierens. Schriften zur Politik, 1. Aufl. Frankfurt: Suhrkamp (Hrsg. v. Ulrich Bröckling)

    Google Scholar 

  • Hardt, Michael, und Antonio Negri. 2003. Empire. Die neue Weltordnung. Durchges. Studienausg. Frankfurt (Main): Campus

    Google Scholar 

  • Horkheimer, Max. 1942. Vernunft und Selbstverwaltung. In Traditionelle und kritische Theorie. Fünf Aufsätze, 7. Aufl., Hrsg. Max Horkheimer (2011). Frankfurt: Fischer.

    Google Scholar 

  • Irwin, William, Hrsg. 2007. Die Simpsons und die Philosophie. Schlauer werden mit der berühmtesten Fernsehfamilie der Welt, 1. Aufl. Berlin: Tropen-Verl.

    Google Scholar 

  • Klager, Christian, Hrsg. 2009. Philosophieren mit den Simpsons. Didaktische Überlegungen und Unterrichtsvorschläge. Münster: Verl.-Haus Monsenstein und Vannerdat.

    Google Scholar 

  • Korte, Helmut, Hrsg. 2010. Einführung in die systematische Filmanalyse. Ein Arbeitsbuch. 4., neu bearb. und erw. Berlin: Erich Schmidt.

    Google Scholar 

  • Lacy, Mark J. 2001. Cinema and ecopolitics: Existence in the Jurassic Park. Millennium - Journal of International Studies 30 (3): 635–645.

    Google Scholar 

  • Lizardo, Omar. 2007. Fight club, or the cultural contradictions of late capitalism. Journal for Cultural Research 11 (3): 221–243.

    Google Scholar 

  • Neumann, Iver B. und Daniel Nexon, Hrsg. 2006. Harry Potter and International Relations. Lanham: Rowman & Littlefield.

    Google Scholar 

  • Palladino, Paolo, und Teresa Young. 2003. Fight club and the World Trade Center. On metaphor, scale, and the Spatio-temporal (Dis)location of violence. Cultural Values 7 (2): 195–218

    Google Scholar 

  • Pelko, Stojan. 2002. Punctum caecum oder Über Einsicht und Blindheit. In Was Sie immer schon über Lacan wissen wollten und Hitchcock nie zu fragen wagten, Hrsg. Slavoy Zizek, et al. . Frankfurt: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Petersen, Per S. 2005. 9/11 and the ‚Problem of Imagination‘. Fight Club and Glamorama as Terrorist Pretexts. Orbis Litterarum 60 (2): 133–144.

    Google Scholar 

  • Ta, Lynn M. 2006. Hurt so good. Fight club, masculine violence, and the crisis of capitalism. The Journal of American Culture 29 (3): 265–277.

    Article  Google Scholar 

  • Shapiro, Michael J. 1999. Cinematic political thought. Narrating race, nation and gender. Edinburgh: Edinburgh University Press.

    Google Scholar 

  • Shapiro, Michael J. 2009. Cinematic geopolitics. London: Routledge.

    Google Scholar 

  • Weber, Cynthia. 2006. Imagining America at war. Morality, politics and film. London: Routledge.

    Google Scholar 

  • Weber, Cynthia. 2009. International relations theory. A critical introduction, 3. Aufl. London: Routledge.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Ulrich Hamenstädt .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Hamenstädt, U. (2014). Hardt und Negri und die Vielzahl. In: Theorien der Politischen Ökonomie im Film. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03949-3_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-03949-3_7

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-03948-6

  • Online ISBN: 978-3-658-03949-3

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics