Zusammenfassung
Wie Kriminalität entsteht, darüber streitet nicht nur die Kriminologie. Aber wie entsteht Kriminologie? Ich habe darauf – bezogen auf die im vorliegenden Beitrag ausgeführte Idee – eine sehr persönliche Antwort: Es war im Führjahr 1986, als ich von Heinrich Althoff (damals noch: Kemper-Diekmann) dazu eingeladen wurde, an einem Treffen des (legendären) Kriminalpolitischen Arbeitskreises (KRAK) irgendwo in der Nähe vom Darmstadt teilzunehmen. Es war jene Zeit, in der abolitionistische Diskussionen noch häufiger geführt wurden, und am zweiten Tag des besagten Treffens gesellte sich auch der Junge (Frankfurter) Kriminologe Sebastian Scheerer zu der illustren Runde und berichtete von einem Gutachten, das er zu diesem Zeitpunkt gerade gemeinsam mit Beate Kohl im Auftrag der Bundestagsfraktion DIE GRÜNEN angefertigte.
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Literatur
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Schmidt-Semisch, H. (2014). Umrisse einer insurationistischen Kriminalpolitik. In: Schmidt-Semisch, H., Hess, H. (eds) Die Sinnprovinz der Kriminalität. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03479-5_17
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