Zusammenfassung
Altersbilder und der gesellschaftliche Umgang mit dem Alter(n) unterscheiden sich grundsätzlich nach Raum und Zeit. Auch für die Frühmoderne – im 17. und 18. Jahrhundert – lassen sich unterschiedliche Vorstellungen vom Alter belegen.
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Notes
- 1.
Dieser Zeitraum wird in der Literatur oftmals auch mit dem Begriff der Frühen Neuzeit beschrieben.
- 2.
Jesus ist im besten Mannesalter mit Anfang 30 auferstanden. Ihm werden auch die Gerechten am Jüngsten Tag in junger Gestalt folgen, ohne jemals wieder altern zu müssen, so die Bibel.
- 3.
Im 17. Jahrhundert stieg die Zahl der reformierten Christen in Europa stetig.
- 4.
Vgl. hierzu auch differierende Deutungen aus der Antike im Kapitel 5.2 von Wähler.
- 5.
Der Wegzug der Kinder bedeutete zudem eine Zäsur im Leben der Eltern, die als der Beginn der Phase des Alters gedeutet werden kann.
- 6.
Dabei war es nicht zwingend, dass der Besitz innerhalb der Familie weitergegeben wurde. War diese verzogen oder durch andere Umstände nicht vor Ort, konnte er auch auf Nicht-Verwandte übertragen werden (vgl. Ehmer 1990:29).
- 7.
Sogar für das Begräbnis fehlte oft das Geld, so dass Verträge mit der Kirche oder Gemeinden geschlossen wurden, um die eigenen Kinder zu entlasten (vgl. Geistrich 2004: 69).
- 8.
Diese Form der Verträge ebnete den Weg zu modernen Ruhestandsregelungen.
- 9.
Hierin mag auch der Grund dafür liegen, dass es keine klare Altersgrenze gab.
- 10.
Diese trugen maßgeblich zur "Konstituierung des Alters als einer einheitlichen und chronologisch abgrenzbarcn Lebensphase" (Ehmcr 1990: 39) bei.
- 11.
Durch die rasant steigenden Zahlen der Beschäftigten im Staatsapparat stieß das System zudem rasch an seine Grenzen (vgl. ebd.).
- 12.
Der Ursprung der Zunft liegt vermutlich in den germanisch-heidnischen Bräuchen. Fronhöfe und Genossenschaften galten als Vorläufer und Vorbilder der städtischen Handwerkszünfte.
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Piontek, A., Voigt, M. (2014). Alter(n) im Europa der Frühmoderne. In: Pelizäus-Hoffmeister, H. (eds) Der ungewisse Lebensabend?. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03137-4_7
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