Nomaden, Zwischenmieter und Siedler: Junge Raumaneigner in der Stadt

Zusammenfassung

Im Artikel werden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus verschiedenen Forschungsprojekten des Bundes zusammengefasst, in denen seit 2009 untersucht wird, wie Jugendliche sich aktiv in die Prozesse der Stadt- und Quartiersentwicklung einbringen können und unter welchen Umständen sie sich in der Stadt eigene Räume aneignen. Er geht den Fragen nach: Was passiert, wenn sich Jugendliche auf Raumsuche begeben? Nach welchen Kriterien wählen sie ihre Räume in der Stadt aus? Werden diese von Jugendlichen dauerhaft genutzt oder nur zeitweise „besetzt“? Wie werden diese Räume von Jugendlichen uminterpretiert und welche Ziele verfolgen sie damit?

Die Autorin identifiziert in der Raumaneignung von Jugendlichen drei unterschiedliche Typen: die durch die Städte ziehenden „Nomaden“, die einer speziellen Jugendkultur-Gruppe angehörenden kreativen „Zwischenmieter“, und die eine feste Bleibe suchenden querdenkenden „Siedler“. Das Spektrum reicht somit von einer eher zeitlich begrenzten und flüchtigen Form der Raumaneignung durch die Nomaden bis hin zu einer auch zeitlich kontinuierlicheren Raumnutzung durch die Siedler.