Zusammenfassung
Der frühneuzeitliche Bildungstheoretiker Johann Comenius (1592-1670) beschrieb Bildung mehr oder minder als die Fähigkeit, Beziehungen herzustellen. Comenius beklagte, dass selbst die gelehrten Menschen in gedanklicher und emotionaler Trennung lebten und sich eher im Wettbewerb als in Kooperation befänden (Comenius 1998, S.28). Seiner Auffassung nach geht es bei Bildungsprozessen jedoch um die voranschreitende Einbettung in ein sinnliches und symbolisches Universum, welches der tiefgläubige Reformer als Ausdruck der göttlichen Ordnung betrachtete. Comenius’ Gedanken sind jedoch nicht so vormodern, dass man sie getrost als historisch überholt verabschieden könnte. Ganz im Gegenteil lässt sich von dieser Bildungsidee für das 21. Jahrhundert eine kulturwissenschaftlich brauchbare Definition für Nahrung ableiten.
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Sorgo, G. (2016). Nahrung – die erotische Gabe. In: Althans, B., Bilstein, J. (eds) Essen - Bildung - Konsum. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01543-5_9
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