Zusammenfassung
Der Hauptfall der Praxisbewertung im Familienrecht ist der Zugewinnausgleich. Bei Ehegatten, die im ehelichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft leben und deren Ehe beendet wird (Scheidung), ist für die Zwecke des Zugewinn-ausgleichs das beiderseitige Vermögen zu bewerten. Dazu gehören auch Arztpraxen oder Anteile an Gemeinschaftspraxen oder Praxisgemeinschaften.
Der Hauptfall der Praxisbewertung im Erbrecht ist die Pflichtteilsberechnung. Eine Praxisbewertung kommt dann in Betracht, wenn eine Abfindung an Miterben oder nicht berücksichtigte Erbberechtigte zu leisten ist.
Ein weiterer Fall ist die Erbauseinandersetzung entsprechend einer vom Erblasser angeordneten Teilungsanordnung, die Ausgleichspflichten der Miterben begründet, deren Erbteil höher als ihre Erbquote ist. Weiterhin findet auch im Erbfall ein Zugewinnausgleich bei Ehegatten statt.
Das Gesetz gibt regelmäßig keine bestimmte Bewertung vor, so dass die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zu beachten ist, die in den letzten Jahren weiterentwickelt wurde und sich wesentlich verändert hat.
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Notes
- 1.
Hannes, Die Rechtsprechung zur Unternehmensbewertung in: Peemöller (Hrsg.), Praxishandbuch der Unternehmensbewertung, Sonderaspekte der Unternehmensbewertung, S. 1122.
- 2.
Hannes, Die Rechtsprechung zur Unternehmensbewertung in: Peemöller (Hrsg.), Praxishandbuch der Unternehmensbewertung, Sonderaspekte der Unternehmensbewertung, S. 1122 f.
- 3.
BGH vom 17.03.1982, NJW 1982, S. 2497 und BGH vom 14.10.1992.
- 4.
Hannes, Die Rechtsprechung zur Unternehmensbewertung in: Peemöller (Hrsg.), Praxishandbuch der Unternehmensbewertung, Sonderaspekte der Unternehmensbewertung, S. 1140. BGH, NJW 1980, S. 229, NJW 1987,S. 321; OLG Hamm vom 13.06.1997, S. 235.
- 5.
VSA, Modifiziertes Ertragswertverfahren bei der Bewertung von Arzt- und Zahnarztpraxen: gemeinsame Stellungnahme zu bewertungsrelevanten Fragen,
Stand 26.03.2012.
- 6.
BGH vom 26.03.1997.
- 7.
BGH vom 06.02.2008 XII ZR 45/06.
- 8.
BGH vom 02.02.2011 XII ZR 185/08, BGH vom 09.02.2011 XII ZR 40/09 , MedR 2011, S. 580 ff. mit Anmerkungen von Cramer S. 585 ff.
- 9.
Siehe XII.1. und .2.
- 10.
Zur Wertvielfalt siehe IX.1.
- 11.
Siehe zur Begründung die Ausführungen zu den Grundsätzen zur Ermittlung von Praxiswerten unter IV. und zur modifizierten Ertragswertmethode unter VI.
- 12.
BGH vom 02.02.2011 XII ZR 185/08.
- 13.
BGH vom 02.02.2011 XII ZR 185/08 Tz. 28.
- 14.
BGH vom 09.02.2011 XII ZR 40/09 , MedR 2011, S. 580 ff. mit Anmerkungen von Cramer S. 585 ff.
- 15.
BGH vom 09.02.2011 - XII ZR 40/09, MedR 2011, S. 580 ff (582 Rn 19).
- 16.
IDW S1 i. d. F. 2008.
- 17.
Barthel, Unternehmenswert: Der Markt bestimmt die Bewertungsmethode, DB 1990, S. 1145 - 1152.
- 18.
Siehe dazu 10.
- 19.
§ 202 Abs. 1 Nr. 2 Bewertungsgesetz (BewG).
- 20.
IDW S1 i. d. F. 2008 Rd. 40.
- 21.
BGH vom 02.02.2011 XII ZR 185/08 Tz. 32 - 42.
- 22.
So allerdings schon BGH vom 24.10.1994 XII ZR 101/89, FamRZ 1991, S. 43 f. (48).
- 23.
BGH vom 02.02.2011 XII ZR 185/08 Tz. 47 und 49.
- 24.
BGH vom 02.02.2011 XII ZR 185/08 Tz. 51 + 52.
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Bridts, W. (2014). Praxisbewertung nach Familien- und Erbrecht. In: Bewertung von Arzt- und Zahnarztpraxen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01320-2_11
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