Zusammenfassung
Die häufigsten Fälle der Praxisbewertung nach Gesellschaftsrecht resultieren aus dem Ausscheiden von Gesellschaftern aus einer Gemeinschaftspraxis in der Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder einer Partnerschaftsgesellschaft (PartG) sowie aus der Übertragung eines Anteils auf einen neu eintretenden Gesellschafter oder der Übertragung eines Anteils auf einen oder mehrere Altgesellschafter.
Abgesehen von Übertragungen im Familienbereich, die häufig unentgeltlich erfolgen, ist bei Übertragungen auf Dritte in der Regel ein Kaufpreis oder eine Abfindung zu bezahlen. Deren Höhe richtet sich nach dem Verkehrswert des Gesellschaftsanteils § 738 BGB, der im Zweifel zu schätzen oder im Streitfall durch ein Gericht zu bestimmen ist.
Zu unterscheiden ist nach den Regelungen für die Abfindung von Gesellschaftern nach dem Gesellschaftsrecht sowie davon abweichenden Regelungen nach dem Gesellschaftsvertrag und deren Geltungsbereich.
Einen Sonderfall der Auseinandersetzung von Gesellschaftern einer Personengesellschaft bzw. Gemeinschaftspraxis stellt die sog. Realteilung mit besonderen rechtlichen und steuerlichen Rechtsfolgen dar.
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Notes
- 1.
Henselmann, Unternehmensrechnung und Unternehmenswert – Ein situativer Ansatz, 1999, S. 320–321
- 2.
Siehe 9.2
- 3.
Piltz, Die Unternehmensbewertung in der Rechtsprechung, 1994, S. 69, BGH vom 17.11.1980, BB 1981, S. 1128, Ulmer/Schäfer, in: Münchener Kommentar zum BGB, 5. Aufl. 2009, Bd. 5, § 738, Rn. 32
- 4.
OLG München vom 12.05.2009– 18 U 5218/08, BeckRS 2009, 25514 und OLG Hamm vom 04.12.2002– 8 U 40/02, NZG 2003, S. 440
- 5.
Siehe dazu 11.
- 6.
Großfeld, Unternehmensbewertung als Rechtsproblem, JZ 1981, S. 641 ff. (769) und 3.3 u. 5.2+3
- 7.
BGH vom 24.09.1984, NJW 1985, S. 192
- 8.
Ruiz de Vargas/Zollner, Der typisierende Einkommensteuersatz bei der Bewertung von Personengesellschaften in Abfindungsfällen mit weiteren Hinweisen, WPg 2012, S. 608
- 9.
Zum Gesamthandsprinzip: BGH vom 13.06.1994, NJW 1994, S. 2536; zum Gleichbehandlungsgrundsatz: BGH vom 16.12.1991, NJW 1992, S. 892
- 10.
BGH vom 07.12.1992, NJW 1993, S. 1194
- 11.
Schmidt, Abfindung, Unternehmensbewertung und schwebende Geschäfte, DB 1983, S. 2401
- 12.
Wiechers, Besonderheiten bei der Bewertung von Anteilen an Unternehmen in: Peemöller (Hrsg.), Praxishandbuch der Unternehmensbewertung, S. 749
- 13.
BGH vom 07.10.1996, BGH vom 02.06.1997
- 14.
BGH vom 24.09.1984, NJW 1985, S. 192, OLG München vom 12.05.2009, BeckRS 2009, 25514
- 15.
BGH vom 13.06.1994, BGH vom 16.02.1995
- 16.
Stahl in: Korn, Einkommensteuergesetz, § 16 EStG Rz. 291
- 17.
§§ 145 Abs.1, 161 Abs.2 HGB
- 18.
§§ 731, 733 Abs.3, 752 BGB
- 19.
§ 3 Abs.1 Nr. 1 UmwG
- 20.
§ 16 Abs.3 Satz 3 EStG
- 21.
Siehe 9.1
- 22.
Siehe 6.
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Bridts, W. (2014). Praxisbewertung nach Gesellschaftsrecht. In: Bewertung von Arzt- und Zahnarztpraxen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01320-2_10
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