Zusammenfassung
Bei der Internationalisierung folgen traditionelle Handelsunternehmen einem schrittweisen Expansionspfad, der zunächst auf lokale Verdichtung setzt. Im Gegensatz zu diesen existiert seit Geburt des World Wide Web eine Anzahl junger Internetunternehmen, die speziell für schnelle, simultane, internationale Expansion ausgestaltet sind. Glossybox ist eines dieser Unternehmen, die die Rahmenbedingungen für einen so genannten Ramp-up bei Gründung erfüllt haben. Durch zielorientierte Erfolgsfaktoren hat sich Glossybox zum weltweit größten Beautybox-Anbieter entwickelt. So wurde ein Modell erschaffen, welches eine Win-win-Situation zwischen Kosmetikherstellern und Kunden herstellt und diese beiden Parteien durch erhöhte Transparenz näher zusammenbringt. Trotz Schnelligkeit der Expansion wurde die Partnerakquise sehr konservativ und stets mit einem Experten aus der Industrie vorgenommen. Die zentrale USP von Glossybox ist die Wertigkeit bzw. Qualität der Box und ihrer Produkte mit einer zielgruppengerechten Zusammenstellung der Artikel. Der hohe Grad der Involvierung der Investoren bei Unternehmensgründung und Ramp-up und ein regelmäßiger Austausch hat die Entwicklung von Glossybox stark geprägt. Weitere Erfolgsfaktoren sind der frühzeitige Aufbau eines starken Teams und das Investment in hoch qualifizierte Mitarbeiter mit Erfahrung und Referenzen, die eigenständige Entscheidungen treffen können. Dieses beinhaltet auch eine adäquate Führungskultur mit der Abgabe von Entscheidungen und Lenkung der Mitarbeiter, zum Wohle der persönlichen Work-Life-Balance. Die Steuerung des Unternehmens legt den Fokus auf Zahlen, anstatt auf Emotionen und Bauchentscheidungen, wie es im traditionellen Handel häufig noch der Fall ist. Dieser Zahlenfokus ist auch deswegen wichtig, weil hohe Investitionen von Zeit und Geld in den Aufbau einer globalen Marke inklusive Corporate Identity und vergleichbaren Service weltweit getätigt werden. Ziel ist es, sich dauerhaft als Qualitätsführer und zugleich als Innovationsführer zu positionieren.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Bell, J., Crick, D., & Young, S. (2004). Small firm internationalization and business strategy. International Small Business Journal, 23–56.
Burt, S., Davies, K., McAuley, A., & Sparks, L. (2005). Retail internationalisation: From formats to implants. European Management Journal, 23(2), 195–202.
Crick, D. (2004). UK SMEs’ decision to discontinue exporting: An exploratory investigation into practices within the clothing industry. Journal of Business Venturing, 19, 561–587.
Fröhlich, J (2012). Bloggerbericht zu Glossybox im November 2012. In wildhearts-cantbebroken.blogspot.de [Online]. Verfügbar unter: http://wildhearts-cantbebroken.blogspot.de/2012/11/glossybox-november.html. Zugegriffen: 22. Jan 2013.
Gielens, K., & Dekimpe, M. (2007). The entry strategy of retail firms into transition economies. Journal of Marketing, 71, 196–212.
Graham, P. (2012). Startup is growth, in paulgraham.com [Online]. Verfügbar unter: http://paulgraham.com/growth.html. Zugegriffen: 18. Okt 2012.
Johanson, J., & Vahlne, J. (1990). The mechanism of internationalisation. International Marketing Review, 7(4), 11–24.
Kaczmarek, J. (2012). 22 Dinge, die Gründer von Oliver Samwer lernen können. In gruenderszene.de [Online]. Verfügbar unter: http://www.gruenderszene.de/allgemein/oliver-samwer-learnings. Zugegriffen: 16. Dez 2012.
Leybold, C. (2010). Erfolgreiche Internationalisierung von online Pure Plays, S. 231–243.
Liesch, P., & Knight, G. (1999). Information internalization and hurdle rates in small and medium enterprise internationalization. Journal of International Business Studies, 30(2), 383–394.
MissUnimpeachable03 (2012). Videobericht zu Glossybox im November 2012 [Online]. Verfügbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=1-6oHLpXA-s. Zugegriffen: 22. Jan 2013.
Olejnik, E., & Swoboda, B. (2012). SMEs’ internationalisation patterns: Descriptives, dynamics and determinants. International Marketing Review, 29(5), 466–495.
Oviatt, B., & McDougall, P. (2005). Defining international entrepreneurship and modeling the speed of internationalization. Entrepreneurship Theory & Practice, 29(5), 537–553.
Rennie, M. (1993). Global competitiveness: Born global. The McKinsey Quarterly, 4, 45–52.
Shrader, R. C., Oviatt, B. M., & McDougall, P. P. (2000). How new ventures exploit trade-offs among international risk factors: Lessons for accelerated internationalisation of the 21st century. Academy of Management Journal, 43(6), 1227–1247.
Swoboda, B. (2002). The relevance of timing and time in international business-analysis of different perspectives and results. In Strategic management – A European approach (3. Aufl., S. 85–113.). Wiesbaden: Gabler.
Welsh, J., & White, J. F. (1981). A small business is not a little big business. Harvard Business Review, 59(4), 18–32.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
von der Forst, F. (2013). Beschleunigte Internationalisierung von Pure Plays – Glossybox als Erfolgsbeispiel für einen globalen Ramp-up. In: Heinemann, G., Haug, K., Gehrckens, M. (eds) Digitalisierung des Handels mit ePace. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01300-4_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-01300-4_14
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-01299-1
Online ISBN: 978-3-658-01300-4
eBook Packages: Business and Economics (German Language)