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Zusammenfassung

Doch wenn soziale Systeme und psychische Systeme operativ strikt zu trennen sind, weil sie operativ voneinander unabhängig agieren, zugleich jedoch keine Kommunikation ohne Bewusstsein erfolgen kann so wie umgekehrt das Bewusstsein sich der Kommunikation verdankt dann stellt sich theorielogisch die Frage, wie psychische und soziale Operationen aufeinander beziehbar, wie sie koppelbar sind, ohne die operative Autonomie der beiden Systemarten aufgeben zu müssen.

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Notes

  1. 1.

    Peter Fuchs stellt die brillante Frage: „Woher weiß ein Bewußtsein, dass es ein Bewußtsein ist?“ Und die ebenso brillante Antwort lautet: „Es ist ihm gesagt worden.“ (Fuchs 1998, Buchcover) Zum Verhältnis von Bewusstsein, Kommunikation und Zeichen vgl. Jahraus 2001b.

  2. 2.

    Es handelt sich hierbei letztlich um eine Reformulierung der Semantik, die den Dualismus zwischen Subjekt und Objekt, Ich und Welt, Individuum und Gesellschaft beschreibt.

  3. 3.

    Zum Sinnbegriff Luhmanns siehe allgemein Schützeichel 2004, aber auch Bongaerts 2012. Mit dem Begriff des Sinns greift Luhmann auf einen Begriff zurück, der der Methodologie der Verstehenden Soziologie entstammt – allerdings, um ihn radikal neu zu definieren als trägerloses, unverbrauchbares Medium. Zur kritischen Analyse des systemtheoretischen und des hermeneutischen Sinnbegriffs sowie deren Kon- und Divergenzen vgl. de Berg & Prangel 1993, 1995, 1997, Wittenbecher 1999.

  4. 4.

    Luhmann kennt zwar auch andere Formen, doch diese sind nicht anschlussfähig, somit aus der Sicht einer universellen Theorie des Sozialen uninteressant. Das Zitat setzt sich fort: „Universalität heißt auch in dieser Hinsicht nicht Ausschließlichkeit. Aber alles, was in der Welt der Sinnsysteme rezipiert und bearbeitet werden kann, muß diese Form von Sinn annehmen; sonst bleibt es momenthafter Impuls, dunkle Stimmung oder auch greller Schreck ohne Verknüpfbarkeit, ohne Kommunikabilität, ohne Effekt im System.“ (SoSy: 97f.)

  5. 5.

    Und nur von diesen: Biologische Systeme – etwa Einzeller, Schlangen oder Krokodile – verfügen nicht über die Sinnform. Es ist der Sinn, der den Menschen vom Tier unterscheidet – dies als Widerlegung sämtlicher cognitive science-Aufgeregtheiten, dass gewisse Hirnregionen schon aktiviert seien, bevor das Bewusstsein wisse, was es tue.

  6. 6.

    Das Zitat stammt zwar aus Luhmanns früherer Theoriekonzeption vor der ‚autopoietischen Wende’, in der er die Funktion von Systemen noch primär in der Reduktion von Komplexität sah und mit dem „Sinnbegriff die Ordnungsform menschlichen Erlebens“ (HaLu: 31) bezeichnete. Doch seine theoriearchitektonisch exponierte Funktion hat der Sinnbegriff auch später nicht verloren, da er nun gleichermaßen die Autopoiesis als auch die strukturelle Kopplung psychischer und sozialer Operationen begründest, siehe auch Wittenbecher 1999, S. 7–56. Krawietz (1992) bezweifelt dagegen mit bedenkenswerten Argumenten, dass es sich um einen Paradigmenwechsel handelt.

  7. 7.

    Vgl. zum Folgenden Wittenbecher 1999, S.30ff.

  8. 8.

    Die Zeitdimension konstituiert sich in den Sonderhorizonten von Vergangenheit und Zukunft, die sich jedoch immer nur in der Gegenwart konstituieren können. Entsprechend entwirft Luhmann eine sehr komplexe Konstruktion der Zeitdimension (vgl. SoSy: 70ff., RuS: 101ff., Nassehi 2008a), indem er Gegenwart auf zwei verschiedene Weisen bestimmt, die jedoch nur gleichzeitig möglich sind. Zum einen ereignet sich Gegenwart, wenn sich die Elemente eines Systems – Kommunikationen oder Gedanken – ereignen: zeitlich punktuell und sachlich irreversibel. Ereignishaftigkeit und Irreversibilität lassen sich jedoch nur in Differenz zu Dauer und Reversibilität beobachten, also in einer Gegenwart, in der Zeit segmentiert beobachtet wird als ein Anfang und Ende von Perioden und Prozessen. Nur aufgrund der Unterscheidung von punktueller und andauernder Gegenwart lassen sich eine Vergangenheit und eine Zukunft projizieren. Ohne die je andere Seite der Unterscheidung wäre es unmöglich, ein Gedächtnis vergangener Operationen zu bilden oder Ereignisse in die Zukunft zu verlängern.

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© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Thye, I. (2013). Kommunikation: universalistisch. In: Kommunikation und Gesellschaft - systemtheoretisch beobachtet. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00439-2_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-00439-2_2

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-00438-5

  • Online ISBN: 978-3-658-00439-2

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