Zusammenfassung
Das Thema Unternehmenskultur ist nicht gerade neu. Schon 1982 erschien der Management- Bestseller „Corporate Cultures: The Rites and Rituals of Corporate Life“ von T. E. Beal und A. A. Kennedy, in dem eine starke Unternehmenskultur als wesentlicher „weicher“ Erfolgsfaktor neben „harten“ Erfolgsfaktoren wie Strategie und Struktur propagiert wurde. 1988 konstatierten H. Meffert und K. Hafner, Unternehmenskultur sei definitiv eine Schlüsselgröße unternehmerischen Erfolgs. 1997 publizierten die Organisationstheoretiker R. Goffee und G. Jones im Harvard Business Manager einen Beitrag mit dem Titel „Kultur: Der Stoff, der Unternehmen zusammenhält.“
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Notes
- 1.
„Unquestionable, communication is the heart of any organization.“ (Nykodym 1988, S. 7)
- 2.
Diese grundlegende Einsicht spielt für die Praxis der Unternehmensberatung eine sehr wichtige Rolle; denn hier kommt es entscheidend darauf an, die Beobachtung von außen nicht mit der Selbstbeobachtung von Unternehmensangehörigen zu verwechseln.
- 3.
Wenn im Folgenden von „Unternehmen“ gesprochen wird, das dies oder jenes tut, dann dient das lediglich als Abkürzung für die korrektere Formulierung, dass handelnde Menschen (kurz „Aktanten“ genannt) im Rahmen der genannten Prozess-Systeme dies oder jenes tun, was von Beobachtern „dem Unternehmen“ zugeordnet wird.
- 4.
Die genaue theoretische Herleitung gerade dieser fünf Problemdimensionen wird in Schmidt 2004 geliefert.
- 5.
Vgl. dazu die Beiträge in Schmidt und Tropp (Hg.) (2009). – Nicht zufällig hat die Schwertl & Partner Beratergruppe im November 2011 eine ganztätige Akademiesitzung zum Thema „Führung und Moral“ veranstaltet.
- 6.
„Kognitive Autonomie“ sagt hier nichts anderes, als dass Aktanten als lebende Systeme mit Körper und Gehirn nur systemspezifisch handeln können, auch wenn sie dabei alle möglichen Arten gesellschaftlich verbindlichen kollektiven Wissens in Anspruch nehmen.
- 7.
Zu Einzelheiten vgl. Schmidt 2004: Teil II.
- 8.
Vgl. dazu Schmidt und Schwertl 2010.
- 9.
Das bedeutet, dass Probleme, auf die ein Unternehmensberater aufmerksam macht, erst in die Selbstbeobachtung eines Unternehmens übernommen werden müssen, ehe sie überhaupt als Probleme beobachtet und behandelt werden können.
- 10.
Allerdings schreibt H. G. Würzbach noch 1998 den Marketingexperten in Theorie und Praxis ins Stammbuch, dass sie bis heute eine Vorstellung von Kommunikation pflegen, die aus den 40er Jahren stammt (S. 347).
- 11.
Zu Einzelheiten vgl. Schmidt 2008.
- 12.
Kontingenz heißt hier, dass nicht sein muss, was ist.
- 13.
Wie Handlungspartner diese Bezugnahme kognitiv vollziehen, ist für uns unüberprüfbar. Wir können nur erwarten bzw. unterstellen, dass sie es tun, und dass sie annehmen, dass auch wir uns so verhalten. Diese reflexive Erwartungs-Erwartung bzw. Unterstellungs-Unterstellung bezeichne ich als wirksame Einbildung bzw. als operative Fiktion. Auf dieser Fiktion beruht die Möglichkeit gesellschaftlichen Handelns.
Literatur
Nykdym, Nick 1988. Organizational Communication Theory: Interpersonal and Non-Interpersonal Perspectives. Communications 14 (2): 7–18.
Schmidt, Siegfried J. 2004. Unternehmenskultur. Die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft.
Schmidt, Siegfried J. 2008 Die Selbstorganisation der menschlichen Kommunikation. In Selbstorganisation, hrsg. Renate Breuninger, 77-94. Ulm: Universität Ulm.
Schmidt, Siegfried J., und Walter Schwertl. 2010. Über die Kunst des Beobachtungsmanagements. Coaching Magazin 1: 52–57.
Schmidt, Siegfried J., und Jörg Tropp (Hrsg). 2009. Die Moral der Unternehmenskommunikation: Lohnt es sich, gut zu sein? Köln: von Halem.
Würzberg, H. Gerd 1998. Unternehmenskommunikation ist Beeinflussungskommunikation. In Das Handbuch der Unternehmenskommunikation, hrsg Klaus Merten, und Rainer Zimmermann, 346-354. Neuwied, Luchterhand & Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst.
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Schmidt, S. (2013). Unternehmenskultur als Programm der Unternehmenskommunikation. In: Röttger, U., Gehrau, V., Preusse, J. (eds) Strategische Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00409-5_11
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