libri.de: ein erfolgreiches Beispiel für mehrstufige Vertriebsmodelle im Internet

Zusammenfassung

Marktforscher prognostizieren, daß sich der elektronische Handel — im folgenden als ECommerce bezeichnet — in den kommenden Jahren zu einem Milliardenmarkt entwickeln wird. Die Schätzungen beschreiben einen Korridor von drei bis zehn Prozent des Einzelhandelsumsatzes, der bis zum Jahr 2005 über das Medium Internet bewegt werden soll. Noch ist unklar, ob — und wenn ja, wie stark — der neue Vertriebskanal Internet zu Funktions- und Umsatzverschiebungen in den heutigen Vertriebsstufen führen wird. Hier sind verschiedene Szenarien denkbar. Viele Prognosen gehen davon aus, daß indirekte Vertriebsformen, insbesondere der stationäre Einzelhandel und mit ihm Teile des Großhandels zu den Verlierern dieses Prozesses gehören werden, sollte sich der Vertrieb über das Internet auf breiter Basis durchsetzen. Denn: Die elektronischen Medien ermöglichen Direktkontakt und Direktgeschäft, unabhängig von Raum und Zeit, zwischen Anbieter und Abnehmer. Die Mittlerrolle des stationären Einzelhandels ist für die Durchführung der Transaktion nicht notwendig. Daß diese Entwicklung keinen Automatismus darstellt, belegt das Beispiel „libri.de“. Innerhalb von zwei Jahren gelang es hier dem Mediendistributor Georg Lingenbrink („Libri“) zusammen mit mehr als 500 Buchhändlerpartnern unter dem Dach libri.de eine gemeinsame Buchvertriebsplattform im Internet aufzubauen, die heute zu den marktführenden Buchshops im Internet gehöt.