Diabetische Retinopathie

Zusammenfassung

Vor Einführung der Insulintherapie erblindeten Diabetiker am häufigsten an einer akut auftretenden Linsentrübung (diabetische Katarakt). Die diabetische Retinopathie war eher selten, da die Lebenserwartung der Diabetiker kurz war. Durch die Insulinbehandlung wurde die Lebenserwartung signifikant verlängert, aber bei einem großen Prozentsatz von Diabetikern trat spätestens nach einer Diabetesdauer von 20 bis 30 Jahren eine diabetische Retinopathie auf, die unweigerlich zur Erblindung führte. Auch mit Hilfe der Photokoagulation, die zunächst mit dem Xenon-Lichtkoagulator und ab 1970 mit dem Argon-Laser durchgeführt wurde, konnte zunächst keine eindeutig positive Wirkung erzielt werden [1]. Die Diabetic Retinopathy Study (DRS) bewies schließlich im Jahre 1976 [2], daß eine panretinale Photokoagulation mit Xenon oder Argon-Laser die Erblindungsrate bei proliferativer diabetischer Retinopathie um 50% reduzieren kann. Seither ist die panretinale Laserkoagulation das Mittel der Wahl zur Behandlung der proliferativen diabetischen Retinopathie. Eine weitere multizentrische Studie, die Early Treatment of Diabetic Retinopathy Study (ETDRS) untersuchte die Möglichkeit einer Laserbehandlung der diabetischen Makulopathie [3]. 1985 berichtete die ETDRS, daß nach Laserkoagulation eines Netzhautödems im Bereich der Makula ein signifikant geringerer Visusverlust auftrat als ohne Therapie.