Spezielle Chirurgie des Kindesalters

Zusammenfassung

Morphologisch bestehen zwischen der Haut des Kindes und der des Erwachsenen keine prinzipiellen, sondern lediglich quantitative Unterschiede, die in der geringen Widerstandsfähigkeit der Säuglingshaut gegenüber mechanischen Einflüssen zum Ausdruck kommen und mit zunehmender funktioneller Beanspruchung allmählich ausgeglichen werden. Obwohl jede Operation mit dem Hautschnitt beginnt, wird die Haut als „chirurgisches Organ“ oft recht stiefmütterlich behandelt, und es bleiben funktionell und kosmetisch störende Narben zurück, die durchaus vermeidbar wären. Jede Schnittführung bedarf deshalb sorgfältiger Planung und hat sich den topographischen Verschiedenheiten der Langerschen Spaltlinien anzupassen, die bereits beim Kind in endgültiger Form bestehen und durch Wachstumsprozesse keine Änderung mehr erfahren. Die Kenntnis regionärer Unterschiede der Anatomie und Physiologie der Haut ist nicht nur von theoretischem, sondern von großem praktischem Wert für Operationen und ganz besonders für Hauttransplantationen. Im Zusammenhang hiermit sei nur auf die verschiedene Beschaffenheit der Haut der Beuge- und Streckseite der Hand und aller Gelenke und auf die Eigenheiten der Gesichtshaut und der Haut des Genitales hingewiesen. Die Pigmentunterschiede und die bei Hauttransplantationen zu erwartenden Farbwechsel beanspruchen ebenfalls allgemein-chirurgisches und noch mehr plastisch-chirurgisches Interesse. Die Operationstechnik betreffend ließen sich genügend Grnde dafür anführen, daß