Zusammenfassung
Nationale Reduktionsmaßnahmen sollten nicht nur bei CO2 und den FCKW ansetzen, sondern alle Treibhausgase erfassen. Drittwichtigste Ursache für den Treibhauseffekt sind die Methan-Emissionen. Als Instrumente kommen hier vor allem technische Vorschriften in Frage. Das gilt für Methanfreisetzungen aus Kläranlagen und Müllhalden sowie bei der Förderung von Kohle, Erdöl und Erdgas, indem hier vorgeschrieben wird, daß das Gas aufgefangen und verbrannt wird. Leckagen aus Gasleitungen lassen sich durch größere technische Vorsorge vermeiden. Ob es möglich sein wird, die Rinderbestände auf der Welt nicht weiter anwachsen zu lassen, weil auch sie eine wichtige Quelle für das atmosphärische Methan bilden — wie es gelegentlich vorgeschlagen wird -58, muß man bezweifeln. Die Rinder werden hauptsächlich für die Fleischversorgung der Menschen in den Industrieländern gezüchtet. Die Bevölkerung in diesen Ländern müßte ihre Ernährungsgewohnheiten wesentlich umstellen, wozu sie eventuell durch eine spezielle Verbrauchssteuer veranlaßt werden könnte. Eine wesentliche Quelle der Emissionen ist auch der Naßfeld-Reisanbau. Hier die Produktion zu verringern, würde in starken Konflikt mit dem Ziel, die Welternährung zu sichern, geraten, denn Reis ist neben Weizen nicht nur das wichtigste Nahrungsmittel der Welt, sondern auch die mit Abstand wichtigste Nahrungsquelle in den Entwicklungsländern des asiatischen Raumes.59 Vorschläge in der Literatur beschränken sich deshalb darauf, die Entwicklung neuer „trockener“ Reisanbaumethoden zu fördern.60
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Literatur
Vgl. Crutzen, P. J., Menschliche Einflüsse auf das Klima und die Chemie der globalen Atmosphäre, a.a.O., S. 47.
Vgl. Wicke, L. und Hucke, J., Der ökologische Marshallplan, Frankfurt/Main 1989, S. 153.
Vgl. Crutzen, P.J., Menschliche Einflüsse auf das Klima und die Chemie der globalen Atmosphäre, a.a.O., S. 40.
Vgl. Vierter Immissionsschutzbericht der Bundesregierung, Deutscher Bundestag, 11. Wahlperiode, Drucksache 11/2714, S. 22.
Vgl. ebda.
Vgl. Enquete-Kommission, Erster Bericht, a.a.o., S. 236.
Vgl. den Überblick über die EG-Regelungen, in: Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über die Erfüllung international eingegangener Verpflichtungen zur Reduzierung der Luftverunreinigungen, Deutscher Bundestag, 11. Wahlperiode, Drucksache 11/6894, 09.04. 1990, S. 11f.
Stark sektoral ausgerichtet sind die Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission. Vgl. Dritter Bericht, a.a.O., S. 72ff.
Vgl. zur CO2-Abgabe auch: K.-H. Hansmeyer, Neue Dimensionen der Energiebesteuerung: Die Diskussion um eine CO2-Abgabe, in: Finanzwissenschaft im Dienste der Wirtschaftspolitik, Dieter Pohmer zum 65. Geburtstag, F.X. Bea und W. Kitterer (Hrsg.), Tübingen, 1990, S. 267ff.
Vgl. auch Wicke, L. und Hucke, J., Der ökologische Marshallplan, a.a.O., S. 729
Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Freitag, 25. Januar 1991, S. B.
Vgl. Engels, W. u. a., Mehr Markt in der Energiewirtschaft, 1988, S. 24.
Vgl. Peters, M., Das Verbrauchsteuerrecht, München 1989, S. 259.
Vgl. Teufel, D. u. a., Die Zukunft des Autoverkehrs. Öko-Bonus als marktwirtschaftliches Instrument im Umweltschutz — Vorschläge zu einer neuen Kostenverteilung im Verkehrsbereich, UPI-Bericht Nr. 17, 3. Aufl., Heidelberg 1990.
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Cansier, D. (1991). Nationale Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen. In: Bekämpfung des Treibhauseffektes aus ökonomischer Sicht. Studien zum Umweltstaat. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76700-5_6
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