Wissensrepräsentation und Programmiersprachen

Zusammenfassung

Programmieren von Computern führt zweifelsohne zu Produkten, welche Wissen darstellen. Andererseits ist das Repräsentieren von Wissen in einem Computer ohne einen Formalismus genauso undenkbar. Man könnte sich also auf den Standpunkt stellen, daß jedes Computerprogramm Wissen repräsentiert und demzufolge „Wissensrepräsentation“ ein Modewort ist, welches mit „Programmierung“ gleichzusetzen ist. Ziel dieses Aufsatzes ist es, einen Beitrag zur gegenseitigen Abgrenzung dieser beiden Begriffe zu liefern. Dazu wollen wir uns auf einen Aspekt, nämlich die gleichzeitige Verwendung von verschiedenen Repräsentationsformen bzw. Programmiersprachenparadigmen in einem System konzentrieren. Wir gehen im folgenden kurz auf die Begriffe der multiplen Repräsentationsformen in der Kognitionsforschung (vgl. Rummelhart, Norman 83), der hybriden Repräsentation in der KI (vgl. Brachmann et al. 85)und interparadigmatischen Programmiersprachen im Bereich der Softwaretechnologie (Altenkrüger 86) ein. Die Tatsache, daß in diesen Disziplinen verschiedene Darstellungsformen gleichzeitig verwendet werden, legt oft die Gleichsetzung der Repräsentations- mit der Programmieraufgabe nahe. So werden z.B. die Systeme, die hier unter interparadigmatische Programmiersprachen behandelt werden, in (Altenkrüger 86) der „interparadigmatischen Wissensrepräsentation“ zugeordnet.