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Einführung: Anatomie und Funktion des dopaminergen Verstärkungssystems

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Das dopaminerge Verstärkungssystem

Part of the book series: Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie ((PSYCHIATRIE,volume 100))

  • 30 Accesses

Zusammenfassung

Das„dopaminerge Verstärkungssystem“ istein entwicklungsgeschichtlich altes System, das durch sogenannte „primäre Verstärker“ wie Essen, Trinken, sexuelle Aktivität und elterliches Fürsorgeverhalten angesprochen wird. Seine ausgeprägten Verstärkerwirkungen werden darauf zurückgeführt, dass es durch überlebenswichtige, mit der Nahrungsaufnahme oder Sexualität verbundene Reize aktiviert wird und so das Überleben der Art sichert (Ploog, 1990; Robbins und Everitt, 1996). Das Konzept der Verhaltensverstärkung lässt sich auf Skinner (1935) zurückfI Kren, der postulierte, dass eine Handlung immer dann gehäuft auftritt, wenn sie „positiv verstärkt“ wird. Skinner vermied es bewusst, eine positiveVerstärkung(„positive reinforcement“) mit psychologischen Konstrukten wie einer gehobenen Stimmung oder einem Lusterleben in Verbindung zu bringen. Bei der Verwendung behavioristischer Begriffe in der Suchtforschung wurde diese Trennung jedoch nicht immer aufrechterhalten, so dass die positive Verhaltensverstärkung oft alsBelohnung(„reward“) bezeichnet wurde, der eine affektiv positive, „hedonistische“ Wirkung zugeschrieben wurde (Di Chiara, 1995; Koob und Le Moal, 1997). Eine solche Redeweise identifiziert jedoch den deskriptiven Begriff der „Verhaltensverstärkung“ vorschnell mit nur einer der möglichen Ursachen verstärkt auftretender Verhaltensweisen, nämlich ihrer Belohnung in Form affektiv angenehmer Zustände. Im Folgenden soll deshalb der Begriff derVerstärkungverwandt werden, wenn von einer erhöhten Auftretenswahrscheinlichkeit bestimmter Verhaltensweisen gesprochen wird. Auch dieser Begriff ist nicht unzweideutig, da das neurobiologische System, das entscheidend an der Vermittlung derverhaltensverstärkendenWirkung bestimmter Umweltreize beteiligt ist, das sogenannte „dopaminerge Verstärkungssystem“, möglicherweise auch zurVerstärkung der neuronalen Reizüberleitung und Reizverarbeitungbeiträgt (Daniel et al., 1991; Cohen und Servan-Schreiber, 1992).

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© 2000 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Heinz, A. (2000). Einführung: Anatomie und Funktion des dopaminergen Verstärkungssystems. In: Das dopaminerge Verstärkungssystem. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 100. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57714-7_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-57714-7_1

  • Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-63333-1

  • Online ISBN: 978-3-642-57714-7

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