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Die Fremdkörpertheorie und die Therapie

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Spiegel der Arznei
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Zusammenfassung

Überall dort, wo die Ursache der Krankheit mit den natürlichen Hilfsmitteln nicht zu erfahren ist und das therapeutische Handeln dringend nach einer Begründung verlangt, muß mit fortschreitender Entwicklung der Kultur das Nachdenken über das Wesen von Krankheit, Heilung und Tod zur Aufstellung bestimmter Krankheitstheorien führen. Ausgehend von der Erfahrung und der Naturbeobachtung, z. B. bei Verletzungen und Vergiftungen, lag es nahe, zunächst die Krankheit als ein von außen eindringendes, fremdes, schädigendes Etwas anzusehen, um dann verallgemeinernd alle Erkrankungen auf derartige Ursachen zurückzuführen. Für das Zustandekommen dieser Fremdkörpertheorie in der frühen Menschheitsgeschichte spielt auch die Kenntnis der Gifte eine wichtige Rolle, da man die Gefahr der Vergiftung durch Pflanzen und durch giftige Tiere sowie durch den Genuß verdorbenen Fleisches oder in Fäulnis ge ratener Pflanzennahrung kannte und hier wieder bestätigt fand, daß alle diese Schädigungen von außen kamen. Es galt deshalb in der Therapie als wichtigster Grundsatz, den Fremdkörper aus dem Patienten herauszubefordern und ihn mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zum Verlassen des befallenen Organismus zu zwingen. Dazu bediente man sich wiederum der empirisch erprobten Maßnahmen, da die bereits in der primitiven Medizin gebrauchten Methoden, wie der Aderlaß, die Schwitzkur, die Brech- und Abführmittel, die harn und schweißtreibenden Medikamente geeignet erschienen, um das vermutliche oder tatsächlich vorhandene schädigende Agens zu entfernen.

Das Wahre kann man auf verschiedene Weise erkennen und die Weisen des Erkennens sind nur als Formen zu betrachten. So kann man allerdings das Wahre durch Erfahrung erkennen, aber diese Erfahrung ist nur eine Eorm. Es kömmt darauf an, mit welchem Sinn man an die Wirklichkeit geht.

Hegel

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© 1956 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg

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Haas, H. (1956). Die Fremdkörpertheorie und die Therapie. In: Spiegel der Arznei. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49859-6_4

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