Zusammenfassung
Wenn man unter Chemotherapie die pharmakologische Beeinflussung von lebenden Krankheitserregern im Tierkörper selber, und nicht nur — wie bei den Desinfektionsverfahren — an seiner Oberfläche oder in vitro versteht, so gehört diese zum ältesten Menschheitsbesitz. Das Abtreiben von Eingeweidewürmern z. B. wird seit Jahrtausenden geübt, und gerade primitive Völker haben darin eine große Kunst entwickelt. Mit größter Bewunderung aber steht die heutige naturwissenschaftliche Medizin vor drei grandiosen Entdeckungen der früheren Zeiten, nämlich vor der Auffindung der Chinarinde als Heil- mittel gegen die Malaria, der Radix Ipecacuanhae gegen Amöbenruhr und des Quecksilbers gegen die Lues. Erst eine lange Entwicklung der Naturwissenschaften hat uns dahin geführt, daß wir — als Krönung einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Medizin und Chemie — diesen drei Arzneistoffen heute ähnlich wirksame moderne Chemotherapeutica an die Seite zu setzen haben.
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Chemotherapie
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Eichholtz, F. (1957). Chemotherapie. In: Lehrbuch der Pharmakologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49825-1_15
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