Zusammenfassung
Was wir sehen, dominiert unsere Wahrnehmungswelt, aber Objekte sind uns selten nur visuell präsent. Vielmehr spielen bei der Objekt- und Ereigniswahrnehmung auch andere Sinnesmodalitäten, insbesondere der Hör- und der Berührungssinn, eine wichtige Rolle. Dabei wird die sensorische Information zunächst in separaten, modalitätsspezifischen Systemen verarbeitet und dann in ein einheitliches (wahrgenommenes) Objekt oder Ereignis integriert. Inwiefern Aufmerksamkeit bei dieser (objektbasierten) modalitätsübergreifenden bzw. crossmodalen Integration eine Rolle spielt, ist noch unklar. Davon unabhängig ist die Frage, ob und wie Ereignisse – z. B. Hinweisreize (Cues) – in einer sensorischen Modalität Aufmerksamkeitsverschiebungen bewirken können, die die Verarbeitung in einer oder mehreren anderen Modalitäten beeinflussen. Da beim Menschen das Sehen die anderen (Entfernungs-)Sinne dominiert, richtete sich das Forschungsinteresse (seit den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts) insbesondere darauf, inwiefern Aufmerksamkeitsverschiebungen in der visuellen Modalität die Verarbeitung von Stimuli in anderen Modalitäten, v. a. dem Hör- und dem Tastsinn, beeinflussen (und umgekehrt).
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Müller, H.J., Krummenacher, J., Schubert, T. (2015). Modalitätsübergreifende Aufmerksamkeitsorientierung. In: Aufmerksamkeit und Handlungssteuerung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41825-9_4
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