Zusammenfassung
Friedrich Schiller forderte 1780 „die höheren moralischen Zwecke, die mit Beihilfe der tierischen Natur erreicht werden, zu erforschen“, denn der Mensch „erhält sein tierisches Leben, um sein geistiges länger leben zu können“. Der Mensch stammt aus der Tierwelt und hat als biologisches Erbe auch ihre guten und schlechten Verhaltensanlagen. Ihm gilt als Sonderstellung, dass er Gut und Böse unterscheiden kann und verantworten muss, doch an seinen Problemen damit würde sich nichts ändern, wenn andere Lebewesen sie auch hätten. Aber der Mensch kann, ob als Sonderfall unter den Lebewesen oder nicht, die evolutiven Folgen seiner Handlungen im Voraus abschätzen und kann im Nachhinein kontrollieren, ob seine Einschätzungen richtig waren oder korrigiert werden müssen. Und er kann willentlich auch gegen seine biologisch-natürlichen Neigungen und Antriebe handeln. Seine im philosophisch zugesprochene unsterbliche Geistseele scheint dabei keine Rolle zu spielen.
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Notes
- 1.
Wörtliche Zitate aus dem Katechismus der Katholischen Kirche (1993, Oldenbourg, München) sind als K mit der betreffenden Artikel-Nummer gekennzeichnet.
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Wickler, W. (2014). Die Besonderheit des Menschen. In: Die Biologie der Zehn Gebote und die Natur des Menschen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41759-7_10
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