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Intervention bei Disziplinschwierigkeiten und sozialen Übergriffen: Nutzung klinisch-psychologischer Überlegungen zur Veränderung von Verhalten

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Führung im Klassenzimmer
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Zusammenfassung

Während bislang für Einzelaspekte gezeigt wurde, wie man als Lehrkraft unbeabsichtigt zur Dynamik in der Klasse beitragen beziehungsweise umgekehrt diese bewusst steuern kann, soll nun ein umfassenderer Ansatz ausgearbeitet werden, der über verschiedene spezifische Fehlverhaltensweisen hinweg eine generellere Orientierung liefern kann – die sowohl lerntheoretische als auch bindungstheoretische Überlegungen aufgreifende „Pädagogische Verhaltensmodifikation“.

Oberflächlich betrachtet scheint dieser Ansatz gerade in der Praxis schon gut bekannt und viel genutzt zu sein. Allerdings wird er meist unbeabsichtigt verkürzt eingesetzt, sodass aus einem potenziell „scharfen Schwert“ leicht ein stumpfes wird. Diesen Ansatz möchte ich mithilfe von Beispielen zu Disziplinproblemen illustrieren und jeweils aufzeigen, worauf man achten sollte, damit er wirksam wird.

Auf der abstraktesten Ebene betont dieser Ansatz zwei große Komponenten: Lenkung und Wärme/Beziehungsangebot (siehe auch die sogenannte „autoritative“ Erziehung, im Gegensatz zur „autoritären“ beziehungsweise „permissiven“). „Lenkung“ bedeutet, dass Kinder und Jugendliche Führung brauchen, dass erziehende Erwachsene ihnen Orientierung und Standards vorgeben. In der pädagogischen Praxis wird hierzu häufig die Lerntheorie angewandt. Wenn diese Umsetzung aber die zweite Komponente, die oben schon als zentral ausgearbeitete Wärme, beziehungsweise noch genereller: das Beziehungsangebot (siehe hierzu insbesondere Kap. 5), ignoriert, werden solche Versuche häufig zu technisch, zu seelenlos – und damit unwirksam.

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Notes

  1. 1.

    Dieses Phänomen kennt man von Erstklässlern, Fünftklässlern und Erstsemestern: Sie alle kommen mit leuchtenden Augen in die Schule oder Uni und fühlen sich jetzt so groß und wollen lernen, lernen, lernen. Schaut man sie sich dann im zweiten oder sechsten Schuljahr beziehungsweise im dritten Semester an, dann scheint nur noch die Frage zu interessieren: Kommt das in der Klassenarbeit/Schulaufgabe, gibt es dafür einen Schein?

  2. 2.

    Das Beispiel hört sich möglicherweise zunächst befremdlich an und mag auch eher nur für den Grundschulkontext als für weiterführende Schulen geeignet erscheinen. Es geht mir hier zunächst erst mal um den Grundgedanken – der dann im Einzelfall spezifisch ausgearbeitet werden muss. Tatsächlich bin ich aber auf der Basis der ausgeführten Überlegungen und der Praxisbeobachtung überzeugt, dass man genau so vorgehen kann, wenn einem wirklich an dem betreffenden Kind gelegen ist.

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© 2013 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Schuster, B. (2013). Intervention bei Disziplinschwierigkeiten und sozialen Übergriffen: Nutzung klinisch-psychologischer Überlegungen zur Veränderung von Verhalten. In: Führung im Klassenzimmer. Springer VS, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37674-0_4

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  • Publisher Name: Springer VS, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-37673-3

  • Online ISBN: 978-3-642-37674-0

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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