Zusammenfassung
Konjunkturdiagnosen und -prognosen sind wesentlich durch die jeweilige Datenlage geprägt. In diesem Kapitel werden vier Aspekte der Verfügbarkeit von Daten angesprochen: Erstens wird auf die Abbildungsprobleme empirischer Phänomene eingegangen, um damit den Blick auf die Definition und den Aussagegehalt von Daten lenken. Zweitens wird eine kurze Darstellung verschiedener Datenquellen gegeben. Drittens wird auf die Datenaufbereitung, und hier insbesondere die für die Konjunkturanalyse besonders wichtigen Verfahren zur Bildung von Indizes und der Saisonbereinigung eingegangen. Der abschließende vierte Abschnitt befasst sich mit der Datenqualität.
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Notes
- 1.
Bei Dummyvariablen (von engl. Dummy = Attrappe) handelt es sich in der Regel um 0/1-Variablen. Zum Zwecke der Saisonbereinigung eingesetzt erhalten sie im ersten (zweiten, ….) Quartal oder Monat eines jeden Jahres den Wert 1, ansonsten den Wert 0. Bei Quartalswerten werden so vier, bzw. wenn die Gleichung eine Konstante enthält, drei Dummyvariablen in die Schätzung einbezogen, deren Koeffizienten als konstante Saisonfaktoren interpretiert werden können.
- 2.
Führt man die Saisonbereinigung multiplikativ durch, müsste man hier an Stelle der Differenz der Quotient aus Ursprungswert und gleitendem Durchschnitt betrachten und zur Bereinigung den beobachteten Wert durch den jeweiligen Faktor dividieren.
- 3.
Die Unterscheidung von arbeitstäglichem und arbeitstäglich bereinigtem Bruttoinlandsprodukt und die Fokussierung von Prognosen auf das arbeitstägliche BIP ist teilweise eine deutsche Spezialität. Für die meisten Länder wird nur ein arbeitstäglich bereinigtes BIP veröffentlicht.
- 4.
Militärgüter, die auch für zivile Zwecke nutzbar sind, wurden bisher schon als Investitionen behandelt.
- 5.
Ab 2009 ist das Statistische Bundesamt zu einem geänderten Stichprobenverfahren übergegangen, das die Revisionen vermindern soll.
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Döhrn, R. (2014). Daten als Grundlage der Analyse. In: Konjunkturdiagnose und -prognose. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-36497-6_3
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