Zusammenfassung
In der Arbeit des Gesetzgebers, der öffentlichen Verwaltung und der Gerichte spielen Entscheidungen eine wichtige Rolle. Entscheidungen sind Wahlen zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten. Um zu einer Entscheidung zu gelangen, benötigt man eine Entscheidungsregel bzw. ein Entscheidungsverfahren. Mehrheitsentscheidungen in Parlamenten oder Volksabstimmungen sind ebenso Entscheidungsverfahren wie das logisch deduktive Subsumtionsmodell der Gesetzesanwendung durch den Richter, wie Sitten und Gebräuche – etwa die Sitte, nach der das älteste Mitglied die erste Sitzung des Deutschen Bundestages leitet – oder das Losverfahren, mit dem in der griechischen Antike öffentliche Ämter aus den Reihen der Bürger besetzt wurden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Diese Trennung heben besonders auch Koch/Rüßmann hervor. Bei der Rechtsfortbildung müssten einerseits die angestrebten Ziele ausgewiesen und andererseits der empirisch analytische Zusammenhang dargelegt werden, der zwischen der vorgeschlagenen Rechtsfortbildung und dem angestrebten Ziel steht; Koch/Rüßmann (1982), Juristische Begründungslehre, S. 262. Siehe auch Rüßmann, H. (1990), Möglichkeit und Grenzen der Gesetzesbindung, in: Behrends/Dießelhorst/Dreier (1990), Rechtsdogmatik und praktische Vernunft, Symposium zum 80. Geburtstag von Franz Wieacker, Göttingen, S. 35–56.
- 2.
Giddens, A. (1995) Politics, Sociology and Social Theory: Encounters with Classical and Contemporary Social Thought. Stanford University Press, Stegmüller, W. (1978), Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie, eine kritische Einführung, Bd. 1.
- 3.
Lombroso, C., Der Verbrecher, Bd. 1 (1890), Bd. 2 (1894). Zur Ehre von Lombroso muss gesagt werden, dass er die Redlichkeit besaß, seinen Irrtum zu erkennen und öffentlich zu korrigieren.
- 4.
Im ersten Beispiel wurde eine zwar zutreffende aber irrelevante Gesetzeshypothese verwendet, wonach Männer, die Antibabypillen nehmen, nicht schwanger werden. Vgl. James Woodward (2009) „Scientific Explanation“ Stanford Encyclopedia of Philosophy http://plato.stanford.edu/entries/scientific-explanation/. Im zweiten Fall wird eine hinreichende mit einer notwendigen Bedingung verwechselt. Nahrungsmittelknappheit (food availability deficit) war, wie Amartya Sen gezeigt hat, nur in seltenen Fällen Ursache für die Entstehung von Hungersnöten in den letzten 200 Jahren. Die Hypothese ist unvollständig und müsste lauten: Hungersnöte entstehen stets dann, wenn die Kaufkraft einer Bevölkerungsgruppe niedriger wird als die Mindestausgaben für Nahrungsmitteln. Vgl. A. Sen (1981), Poverty and Famines: an essay on entitlement and deprivation, Clarendon Press Oxford.
- 5.
Dieser Betrag ergibt sich durch die Summe der Kosten der durchschnittlichen Urlaubsunterbringung sowie des Durchschnittsverdienstes eines Urlaubers multipliziert mit der Anzahl der verdorbenen Urlaubstage.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2012 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Schäfer, HB., Ott, C. (2012). Alternative Entscheidungen, Entscheidungsfolgen und Entscheidungsbewertungen. In: Lehrbuch der ökonomischen Analyse des Zivilrechts. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-29122-7_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-29122-7_1
Published:
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-29121-0
Online ISBN: 978-3-642-29122-7
eBook Packages: Business and Economics (German Language)