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Part of the book series: VDI-Buch ((VDI-BUCH))

Zusammenfassung

Die Konfiguration eines Auftragsmanagement-Systems ist auf die spezifischen Rahmenbedingungen des Unternehmens auszurichten. Nur so ist es möglich, mit den eingesetzten Planungs- und Steuerungsmethoden die angestrebten Logistikziele und gleichzeitig eine angemessene Planungssicherheit zu erreichen.

Das Kapitel ist der fachlichen Methodik zur Konfiguration des Auftragsmanagements gewidmet. Sie folgt den drei Schritten Ist-Analyse durchführen, logistische Anforderungen vereinbaren und Auftragsmanagement ausgestalten. Diese werden auf den Ebenen Logistikstrategie und Fachkonzept durchlaufen, jeweils differenziert in Grob- und Feinkonzept. Grundlage dieses Fachkonzepts bilden 7 Gestaltungsmerkmale der Funktions- und Ablauflogik. Die Merkmale beschreiben Idealtypen und betonen so den prinzipiellen Aspekt der Gestaltungsentscheidung. Kennzeichnend für den sozio-technischen Ansatz ist es, das Commitment der Verantwortlichen einzufordern und die Wissensträger im Unternehmen durchgängig einzubeziehen.

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Notes

  1. 1.

    Hayes und Wheelwright verwenden den Begriff der Stufe zur Beschreibung der Wettbewerbsfähigkeit einer Produktion. Die implizit unterstellte Reifegradüberlegung suggeriert über eine prinzipielle Überlegenheit der höheren Stufe über die niedrigere den Zwang einer Höherentwicklung.

    Der hier abweichend verwendete Begriff der Ausprägung schwächt diesen Grundgedanken ab: Das betont die unternehmerische Entscheidung (hier zur Bedeutung der Logistik) und folgt eher dem Gedanken einer Positionierung mit der dafür unabdingbar notwendigen Reflexion über die Anforderungen – also einer den Umständen angemessenen Lösung, vgl. auch Abschn. 3.2.1, 4.5, 7.7: Gestaltungsleitlinien.

  2. 2.

    Für den einfachsten Fall der internen Wertschöpfung gilt das auch physisch, in anderen Fällen wie bspw. im Streckengeschäft erfolgt lediglich eine virtuelle Lagerbuchung, vgl. dazu ausführlich [GPS07, S. 75 ff.].

  3. 3.

    Die kundenauftragsbezogene Auftragsabwicklung (Kopplung zwischen Kunde und dem in der Mitte abgebildeten Systemlieferant) ist lediglich als direkter Kopplungsfall (Abb. 6.7b) dargestellt. Dies ist aus der Kundensicht plausibel (lediglich ein Auftragsabwicklungsprozess). Aus der Sicht des Systemlieferanten ist die Darstellung zu differenzieren: Die auftragsbezogene Montage des Endproduktes (Herstellung) ist per Definition, in den kundenbezogenen Lieferprozess integriert. Demgegenüber ist bei der Herstellung der Komponenten zu differenzieren: Die Herstellung der individuellen Komponenten ist ebenfalls in den kundenbezogenen Lieferprozess integriert, die Herstellung der Standardkomponenten kann auftragsneutral vorab erfolgen und damit als Nachproduktion organisiert sein, bei der der Verbrauch die Herstellung (wieder) anstößt, vgl. a. Abschn. 6.3.2.

  4. 4.

    Olhager nennt für Auftragsfertiger die Möglichkeit, Absatz und Durchsatz über den Auftragsbestand oder den Rückstand (backlog) zu entkoppeln. Dies birgt allerdings den Nachteil einer saisonal- oder konjunkturabhängig verminderten Zuverlässigkeit. Diese hängt von der Ehrlichkeit der Lieferterminermittlung (bzw. Marktmacht der Lieferanten) ab und drückt sich in einer verringerten Lieferfähigkeit (gewünschte Termine werden nicht zugesagt), Liefertreue (unrealistisch zugesagte Termine werden nicht eingehalten) oder Wunsch-Liefertreue (gewünschte Termine werden – wie geplant und angekündigt – nicht eingehalten), vgl. dazu ausführlich [Olh01, S. 220 f.; Löd05, S. 31 f.] sowie Abschn. 4.2.3: Liefertreue und Termin-/Mengentreue.

  5. 5.

    Hoekstra und Romme nennen fünf Ausprägungsformen: Hierzu unterscheiden sie zunächst die Schritte Beschaffung, Teilefertigung, Montage, Versand zur Verkaufsorganisation mit lokalem Warenlager und Auslieferung zum Kunden und entkoppeln die – für das Produktgeschäft typische – Logistikkette an den entsprechend möglichen Punkten. Somit resultieren als Formen: purchase- and make-to-order, make-to-order, assemble-to-order, make-to-stock sowie make- and ship-to-stock. [HoeRo92, S. 6 ff., 64 ff.]. Die heute oft zusätzlich unterschiedenen Fälle kundenauftragsbezogene Entwicklung (engineer-to-order) sowie prognosegetriebene Produktion (make-to-forecast) werden also nicht betrachtet. Eine ergänzende Sicht bietet die Unterscheidung in variantenneutrale Produktionsvorstufe und variantenbildende Produktionsendstufe [NyMü04].

    Die hier vorgestellte generische Definition von Grundformen (auch Idealtypen) unterteilt die vorher zwischen Kunde und Lieferant definierte Logistikkette nur einmal und diskutiert die grundlegenden Auswirkungen für die Funktionslogik in der Planung und Steuerung. Jeder konkrete Anwendungsfall kann zwar entsprechend der sinnvoll möglichen Entkopplungspunkte mehr Ausprägungsformen aufweisen, lässt sich aber immer auf die hier vorgestellten Grundformen zurückführen.

  6. 6.

    Mit der Festlegung lässt sich oft das Steuerungsprinzip der Aufträge verbinden, vgl. Abschn. 4.2.3.

  7. 7.

    In der ERP-Software ist die Dispositionsart üblicherweise im Materialstamm hinterlegt, was die Funktionslogik aus Artikelsicht beschreibt, vgl. u. a. [DKW06, S. 238 f.]. Doch in bestimmten Situationen verspricht eine auftragsorientierte Festlegung Vorteile: So könnten bspw. kleine Bedarfsmengen verbrauchsorientiert und große bedarfsorientiert disponiert werden, vgl. dazu ausführl. [Löd05, S. 155], oder anhand der Lieferzeiten in Servicebedarfe (verbrauchsorientierte Lagerfertigung) und Projektbedarfe (bedarfsorientierte Auftragsfertigung) unterschieden werden. Ein solcher Ansatz würde die Funktionslogik aus Auftragssicht beschreiben.

  8. 8.

    Anhand der Planungsobjekte lassen sich 2 Ausprägungen unterscheiden:

    • „Echte“ Ebenen verfügen über ein eigenes Datenmodell mit eigenen Stamm- und Bewegungsdaten. Ein Beispiel hierfür bilden Grobplanungsdaten, deren Stammdaten hinsichtlich Arbeitsinhalt und Durchlaufzeit aus alten Aufträgen gewonnen werden (sog. Lastwerte). Die Grobplanung von Neuaufträgen erfolgt dann auf der Basis vergleichbarer Aufträge (sog. Referenzen).

    • „Unechte“ Ebenen aggregieren Daten der unterlagerten Ebene, dienen also lediglich der Darstellung. Ein Beispiel hierfür wären Grobplanungsdaten, die lediglich auf der Basis verdichteter Feinplanungsdaten (Arbeitsinhalt und Durchlaufzeit) gewonnen werden.

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© 2011 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Wiendahl, HH. (2011). Konfiguration. In: Auftragsmanagement der industriellen Produktion. VDI-Buch(). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-19149-7_6

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