Zusammenfassung
Der Begriff der Sozialen Investitionen soll dazu dienen, alle privaten Beiträge zum Gemeinwohl zu fassen. „Soziale Investitionen bezeichnen alle privaten Beiträge zum Gemeinwohl, die freiwillig getätigt werden und von den Investoren als auch von der relevanten sozialen Gruppe bzw. der Gesellschaft als gemeinwohlbezogen legitimiert sind.“ (Vgl. Kehl/Then in diesem Bd.). Solche privaten Beiträge können in monetärer Form geleistet werden, als Spende etwa oder auch in anderen Formen der Finanzierung gemeinwohlförderlicher Aktivitäten. Mindestens ebenso bedeutend sind aber Beiträge zum Gemeinwohl, die darin bestehen, dass Menschen uneigennützig für andere tätig sind. Übungsleiterinnen in Sportvereinen, Musikanten in Blasmusikorchestern, Menschen, die ein oder zweimal im Jahr mit Scheren, Sägen und Beilen in die Natur ziehen und wertvolle Biotope pflegen, die vielen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes, Schülerinnen und Studenten, die Hausaufgabenhilfe leisten, Lesepaten, Integrationslotsen und wie sie alle heißen, erbringen Beiträge nicht zu ihrem eigenen Wohl, sondern zum Wohle der Gemeinschaft. Der Begriff der Sozialen Investitionen soll auch ihre Beiträge umfassen. Es geht dann um Zeitspenden oder, anders gesagt, die Soziale Investition von Zeit. Was genau unter einer solchen Zeitspende zu verstehen ist, führte der Beitrag von Kehl/Then in diesem Band hinreichend aus und braucht hier nicht wiederholt zu werden.
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Mildenberger, G. (2012). Qualifizierung und Anreiz für das Engagement im Konzept der Sozialen Investitionen. In: Anheier, H., Schröer, A., Then, V. (eds) Soziale Investitionen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94105-9_6
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