Zusammenfassung
Sigmund Freud hat – beginnend mit den von ihm verfassten Beiträgen zu den „Studien über Hysterie“ (Breuer & Freud, 1895) – seine Annahmen über die Ursachen psychischer Erkrankungen auch immer wieder anhand von Krankensgeschichten dargestellt (zum Beispiel: Freud, 1905e, 1909b, 1909d, 1918b). Beim Verfassen solcher Geschichten fiel ihm auf, wie bedeutsam die Darstellungsform für das Verständnis des in der Behandlung gewonnenen Materials ist: „Ich bin nicht immer Psychotherapeut gewesen, sondern bin […] erzogen worden wie andere Neuropathologen, und es berührt mich selbst noch eigentümlich, daß die Krankengeschichten, die ich schreibe, wie Novellen zu lesen sind, und daß sie sozusagen des ernsten Gepräges der Wissenschaftlichkeit entbehren. Ich muß mich damit trösten, daß für dieses Ergebnis die Natur des Gegenstandes […] verantwortlich zu machen ist“ (1895d, S. 227). Die „Natur“ des Gegenstandes besteht in diesem Fall allerdings in der Kultur – nämlich in der Kultur des Gesprächs. Schließlich leitet sich die Psychoanalyse von einer „talking cure“ (Freud, 1910a, S. 7), von einer Redekur her, wie Breuers Patientin „Anna O.“ das ursprüngliche kathartische Verfahren genannt hat (vgl. Nitzschke, 1998a).).
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Nitzschke, B. (2011). Wunsch – Abwehr – Symptom. In: Nitzschke, B. (eds) Die Psychoanalyse Sigmund Freuds. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92578-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92578-3_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-92578-3
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