Zusammenfassung
Sinnstiftung manifestiert sich im Engagement zum einen auf der individuellen und zum anderen auf der sozialen Ebene. Auf der individuellen Ebene ist durch das Herstellen von Relevanz die nachhaltige, subjektive Aneignung von Sinn zu verstehen, den Gegenständen der Aneignung eine Bedeutung für die Bewältigung der eigenen Lebenswelt zuzuschreiben; auf der sozialen Ebene ist durch positive soziale Resonanz die Partizipation und soziale Teilhabe gemeint. Wenn Subsidiarität funktioniert, zieht sich der Staat aus bestimmten Regionen zurück und überlässt das Handeln dem Einzelnen. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen in welcher Art und Weise ein dadurch allerdings auch zunehmend ungenügendes staatliches Unterstützungssystem dazu beiträgt, dass die Individuen in die Lage versetzt werden, soziale Partizipation, Beteiligung an einem Gemeinwohl und Teilhabe an konkreter gesellschaftlicher Veränderung zu lernen bzw. erlernen zu müssen. Darüber hinaus wird am konkreten Beispiel ehrenamtlicher Sachwalterschaft untersucht, wie Menschen ihre Kohärenz und damit ihre individuelle Sinngebung und Sinnanschlüsse durch soziales Engagement gestalten. Um diese Forschungsfrage zu beantworten wurden mittels leitfadengestützter Face-to-face-Interviews fünf ehrenamtliche SachwalterInnen zu ihren Sinnerfahrungen befragt1.
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Felbinger, A. (2010). Gesellschaftlicher Ressourcenmangel als Entwicklungschance? Oder: Die Suche nach Sinn durch gesellschaftliches Engagement am Beispiel ehrenamtlicher Sachwalterschaft. In: Ortega, A.P., Felbinger, A., Mikula, R., Egger, R. (eds) Macht – Eigensinn – Engagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92556-1_9
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