Zusammenfassung
Der so genannte Drogenstrich in Frankfurt am Main wird in zweifacher Weise tabuisiert: durch den Gebrauch illegaler Drogen sowie durch öffentlich inszenierte Sexualität und Prostitution. Im Bahnhofsviertel gelegen, ist er als öffentlicher Raum eigentlich jedem zugänglich. Doch die Prostituierten arbeiten hier illegal – und die Freier versuchen, unerkannt zu bleiben. Während sich räumlich unterschiedliche › Szenen ‹ überlagern und viele Handlungen parallel ablaufen, sind zudem die Ordnungsbehörden stets präsent. Wie kommunizieren Prostituierte und Freier unter diesen Bedingungen von Illegalisierung und Stigmatisierung miteinander? Welche Praktiken lassen sich beobachten und wie können diese im Kontext von Drogenszene, Konstitution des Bahnhofsviertels und Öffentlichkeit interpretiert werden? Vorgestellt werden Ausschnitte aus einer ethnografischen Studie zur Beschaffungsprostitution im Bahnhofsviertel in Frankfurt am Main.
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Langer, A. (2010). Auffallen ohne entdeckt zu werden. In: Benkel, T. (eds) Das Frankfurter Bahnhofsviertel. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92507-3_5
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