Zusammenfassung
Der Schulsport gilt gemeinhin nicht als besonders vielversprechendes Feld informellen Lernens – im Gegenteil: Vor dem Hintergrund verpflichtender Curricula und zertifizierter Lernergebnisse können Schule und Unterricht geradezu als ‚Prototypen’ formellen Lernens angesehen werden. Bei näherer Betrachtung fällt jedoch auf, dass der Schulsport sehr viel weiter gefasst ist, als der Blick auf den Regelunterricht vermuten lässt. Insbesondere Angebote des außerunterrichtlichen Schulsports bieten Schülerinnen und Schülern Handlungsspielräume, die sie selbstbestimmt gestalten können. Eine besondere Lerngelegenheit liegt dabei in der Übernahme von Verantwortung für Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote jüngerer Schüler durch ältere Jugendliche. Die Sporthelferausbildung in Nordrhein-Westfalen bereitet sie konkret darauf vor. Die vorliegende Studie fragt nach den Möglichkeiten des Erwerbs demokratischer Handlungskompetenzen durch die Sporthelferausbildung und -tätigkeit. Es zeigt sich, dass dabei formelle und informelle Lernmodalitäten ineinander greifen.
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Neuber, N., Wienkamp, F. (2010). Informelles Lernen im Schulsport – eine Studie zur Partizipation von Sporthelferinnen und Sporthelfern. In: Neuber, N. (eds) Informelles Lernen im Sport. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92439-7_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92439-7_9
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