Zusammenfassung
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bestand die übliche Methode der Stadtforschung in der historischen Betrachtung aufeinanderfolgender Zustände räumlicher Konfigurationen (L. Benevolo 2000; L. Mumford 1961), welche in Form von Karten dargestellt werden konnten. Die genauen Ursachen der Übergänge von einem Zustand zum anderen waren dabei von peripherem Interesse. Mit der Formulierung des allgemeinen Konzepts der Systemtheorie durch Ludwig von Bertalanffy (1948) begann sich auch die Sichtweise auf die Stadt zu verändern. Die Prozesse, welche ein System verändern, und die Kräfte, welche diese Veränderungen bewirken und steuern, rückten ins Zentrum des Interesses. Es wurde deutlich, dass sich das Wesen einer Stadt erst erschließt, wenn man ihre Entwicklung über die Zeit betrachtet. Das zeitliche Verhalten eines Systems kann mit dem Begriff Dynamik charakterisiert werden. Die räumlichen Strukturen einer Stadt können im Licht der Systemtheorie als sich ständig verändernde Ergebnisse eines fortwährend ablaufenden Prozesses betrachtet werden. Das erinnert an die Weltsicht von Heraklit, der bereits vor über 2000 Jahren konstatierte: „Alles fließt (und steht nicht still).“ (B. Snell 2004).
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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König, R. (2010). Theorien und Methoden. In: Simulation und Visualisierung der Dynamik räumlicher Prozesse. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92270-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92270-6_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17088-6
Online ISBN: 978-3-531-92270-6
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