Zusammenfassung
In einer aktuellen Studie stuft die „Intelligence Unit“ der Zeitschrift „Economist“ nicht weniger als 82 der 167 souveränen Flächenstaaten dieser Erde als voll demokratisch (28) ein bzw. erkennt ihnen zumindest den Status einer „flawed democracy“ (54) zu (Kekic 2007: 6). Weitere 30 Staaten werden in dieser Untersuchung als „hybrid regimes“ qualifiziert, der Rest firmiert unter der Rubrik autoritärer Regime. Vergleicht man diese Daten mit anderen komparativen Studien, fällt sogleich auf, dass die Ergebnisse keineswegs deckungsgleich sind: Je nach konkretem Messkonzept kann die Einstufung einzelner Staaten durchaus unterschiedlich ausfallen. Viele Staaten, die gemäß der klassischen Skala Robert A. Dahls (Dahl 1971: 3) uneingeschränkt als „Polyarchien“ gelten (z.B. Israel, Costa Rica oder Belgien), erhalten dort keineswegs die Bestnote, sondern z.T. deutliche schlechtere Werte. Was in der empirischen Forschung als „Demokratie“ zu gelten hat und welche Kriterien politische Ordnungen für die Zuerkennung dieses Gütesiegels zu erfüllen haben, ist also keineswegs selbstverständlich, sondern bedarf der konzeptionellen Vorklärung.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Sebaldt, M. (2009). Die alten Demokratien der Welt: der Gegenstand. In: Die Macht der Parlamente. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91886-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91886-0_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17059-6
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