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Wo kann sich die „Soziale Stadt“ verorten?

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Quartiersforschung

Auszug

Als das deutsche Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf — Soziale Stadt“ im Jahr 1999 aufgelegt wurde, herrschte im politisch-administrativen Bereich und bei vielen (Sozial-) Wissenschaftler/innen Konsens, dass sich in deutschen wie auch in (Groß-) Städten anderer europäischer Länder spätestens seit Mitte der 1980er Jahre Qualität und Quantität sozialer Ungleichheit sowie deren räumliche Auswirkungen in Form zunehmender kleinräumiger Segregation gegenüber früheren Situationen verschärft hatten. Seit Ende der 1990er Jahre ist die Rede von der „Krise der Städte“ (Heitmeyer u.a. 1998), die ihre Funktion als „Integrationsmaschine“ verloren haben; soziale Benachteiligung hat nicht nur zugenommen, sondern weist vielfach Züge sozialer Exklusion auf. Die Konzentration ausgeschlossener Bevölkerungsteile in bestimmten städtischen Teilräumen führt sogar dazu, dass hier von „exkludierten Stadtteilen“ gesprochen wird, die selbst „benachteiligend“ wirken (Häußermann 2000). Diese Gebiete sind vielfach durch eine Mischung komplexer, miteinander zusammenhängender Probleme charakterisiert. Dazu können gehören (vgl. Franke, Löhr & Sander 2000: 247 f.)

Das 1973 zur Unterstützung von Städten und Gemeinden gegründete Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) begleitet seit 1999 im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) das Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf — Soziale Stadt“. Erkenntnisse, die in der Bundestransferstelle Soziale Stadt zusammenlaufen, sind auch in die vom Difu erstellte Untersuchung „Integrierte Stadtentwicklung als Erfolgsbedingung einer nachhaltigen Stadt“ eingeflossen (BMVBS, BBR & Difu 2007), die eine wesentliche Grundlage der „Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“ bildet und somit Teil der fachlichen Vor-bereitungen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 war. Aus dieser Perspektive der (wissenschaftlichen) Programmbegleitung und Politikberatung ergibt sich eine spezifische Betrachtung von „Quartier“ als Anlass für und Gegenstand von (kommunal)politischem Handeln.

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Olaf Schnur

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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Franke, T. (2008). Wo kann sich die „Soziale Stadt“ verorten?. In: Schnur, O. (eds) Quartiersforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91032-1_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91032-1_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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