Auszug
I. Der Begriff „Kronzeuge“ stammt rechtshistorisch aus dem angelsächsischen Strafverfahrensrecht; er spielt bis heute vor allem im angloamerikanischen Strafprozess eine wichtige Rolle. In Großbritannien wird der Kronzeuge traditionell „Queen’s Evidence“ genannt, also „Zeuge der Königin“, d. h. der Krone, die im angelsächsischen Strafprozess stets die Anklage vertritt. Im modernen Sprachgebrauch versteht man unter einem Kronzeugen eine Person, die zwar selbst als Täter oder Teilnehmer von Straftaten in Erscheinung getreten ist, die jedoch mit den Strafverfolgungsbehörden freiwillig zusammenarbeitet und der für ihr Auftreten als Belastungszeuge bzw. für eine sonstige Mitwirkung bei der Aufklärung oder Verhinderung von Straftaten im Gegenzug bestimmte Vergünstigungen in Gestalt von Straffreiheit oder Strafmilderung gewährt werden können.
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Literatur
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kastner, M. (2006). Kronzeuge. In: Lange, HJ., Gasch, M. (eds) Wörterbuch zur Inneren Sicherheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90596-9_42
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