Auszug
Begriffe bringen häufig durch die Mehrdeutigkeit ihrer Verwendungsweise Probleme mit sich. Der wechselseitige Bezug dieser Bedeutungen flihrt, dies hat Hölscher verdeutlicht, zu einem dem Begriff inhärenten eigentümlichen Problembewusstsein. „Aussagen werden moglich, die nur unter Zuhilfenahme umständlich erklärender Präzisierungen auf den Begriff verzichten konnen, in dem sie ihre Evidenz fanden“ (Hölscher 1978, 413). Gerade der Begriff Öffentlichkeit zeichnet sich durch attributive Ergänzungen aus. Von formalisierter, nichtformalisierter, bürgerlicher, proletarischer, plebejischer, hergestellter, aktiver, passiver, latenter, modemer, repräsentativer, höfischer, demokratischer, liberaler, inszenierter, massenmedialer, symbolischer, partizipatorischer, performativer, klassischer, nicht klassischer, organisierter, nichtorganisierter, altemativer, semantisch aktiver, herrschaftsmindemder, oszillierender, radikal gefasster bürgerlicher, postbürgerlicher, feministischer, einfacher, mittlerer, komplexer, sozialistischer, kapitalistischer, neuer, publizistischer, offizieller, subversiver, eigenständiger, mittelbarer, unmittelbarer, gemeinschaftsartiger, nationaler, transnationaler, integrierter, fragmentierter, differenzierter, geteilter, ausdifferenzierter und nun auch europäischer Öffentlichkeit ist da die Rede. Die Aufzählung ließe sich beliebig lange fortsetzen. Gemein ist den meisten Arbeiten zur Öffentlichkeit, dass sie diese attributiven Ergänzungen absolut setzen und so die eigentliche Befassung mit Öffentlichkeit umgehen.
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Literatur
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Steininger, C. (2006). Mediale Güter und Öffentlichkeiten in Europa. In: Langenbucher, W.R., Latzer, M. (eds) Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90272-2_14
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