Auszug
No peace beyond the line. Diese Formel Sir Francis Drakes gilt noch immer. Sie bezog sich ursprünglich jedoch nicht auf eine Staatengrenze, sondern auf den alteuropäischen Typus der amity line, einem Friedensvertrag zur Abgrenzung der überseeischen Kolonial- und Handelszonen. Sie trennt zwischen Räumen des Friedens und des Kriegs, zwischen Alter und Neuer Welt, rechtlichem und rechtsfreiem Raum. Sie entlastet damit das europäische Verhältnis der Staaten, indem sie Interessenkonflikte und Friedensbrüche in Übersee als irrelevant für den Frieden in Europa erklärt (Schmitt 1950: 60ff). Dieser Typ einer vormodernen kolonialen Großraumordnung, der es darum ging, den Krieg auf einen gleichsam exterritorialen, in diesem Fall außereuropäischen Raum zu beschränken, ist längst dem Ausschlussprinzip territorialer Souveränität gewichen, das da lautet: Es gibt keinen Zwischenraum staatlicher Souveränität, entweder man ist in Freundes- oder in Feindesland.
Zuerst erschienen in: Ästhetik & Kommunikation Heft 102, September 1998, S. 39-46, aktualisierte und leicht veränderte Fassung.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Horn, E. (2006). Partisan, Siedler, Asylant Zur politischen Anthropologie des Grenzgängers. In: Eigmüller, M., Vobruba, G. (eds) Grenzsoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90245-6_15
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