Zusammenfassung
„Sozioökonomie“ ist eine Tautologie. Will man das Fressen und Gefressenwerden im Tierreich nicht auch als Modus der Ressourcenbewirtschaftung oder des Wettbewerbs dem Gegenstand „Ökonomie“ zurechnen, wer sonst sollte eine Ökonomie veranstalten als die menschliche Gesellschaft? Dass uns das Wort nicht auf Anhieb so absurd vorkommt wie „Tierpferd“ oder „verdünntes Wasser“, liegt nur am seltsamen Erfolg einer Theorietradition, welche die Vorstellung des Ökonomischen als eines von der Gesellschaftsformation weitgehend unabhängigen gesetzmäßigen Geschehens hegemonial in den Köpfen einnisten konnte. Die Idee eines Geschehens, das von Individuen gemacht wird und sich aus deren gegebenen Eigenschaften ergibt. Dass eine solch gesellschaftsfremde und damit im wahrsten Sinne weltfremde Denktradition das Bild der Ökonomik als Wissenschaft derart prägen konnte, ist erklärungsbedürftig.
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Moldaschl, M. (2015). Die Einbettung der Sozioökonomik. In: Hedtke, R. (eds) Was ist und wozu Sozioökonomie?. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19853-8_4
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