Zusammenfassung
Der Titel dieses Beitrags bezieht sich auf eine ältere Diskussion über den Stellenwert der Geschichtsschreibung. Man fragte sich bereits während der Renaissance, ob die Geschichte Lehrmeisterin des Lebens sein konnte oder sollte: historia magistra vitae. Der Anlass dieser Festschrift, der 60. Geburtstag des profiliertesten deutschen Männlichkeitenforschers, Michael Meuser, veranlasst mich demgegenüber, in heuristischer Absicht einmal das Verhältnis von Geschichte und Soziologie auf den Kopf zu stellen: Könnte die stärker gegenwartsbezogene Soziologie – zumindest in den Männlichkeitenstudien – die Lehrmeisterin der Geschichte sein, gewesen sein oder gar bleiben? Für eine Antwort ist genau das notwendig, was Historiker und Historikerinnen am liebsten tun, der Rückblick in die Vergangenheit.
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Dinges, M. (2014). Sociologia semper historiae magistra?. In: Behnke, C., Lengersdorf, D., Scholz, S. (eds) Wissen – Methode – Geschlecht: Erfassen des fraglos Gegebenen. Geschlecht und Gesellschaft, vol 54. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19654-1_15
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