Zusammenfassung
Die deutsch-afghanischen Beziehungen sind knapp hundertjährig. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts hatte man in Deutschland so ungenaue Kenntnisse über Afghanistan, dass man das zentralasiatische Land am Hindukusch als nordöstlichen Teil des Iran bezeichnete (Baraki 2004: 19). Laut Müller sollen die Afghanen für die Deutschen damals eine Art Indianer Zentralasiens gewesen sein, die den Briten an der Nordgrenze Indiens immer wieder Probleme bereiteten (Müller 2007: 40). Das ist laut Baraki so zu erklären, dass Afghanistan für Deutschland bis zu diesem Zeitpunkt weder ökonomisch noch militärstrategisch von großer Bedeutung war: „Das änderte sich grundlegend und Afghanistan wurde wegen seiner geostrategischen Lage, vor allem hinsichtlich Britisch-Indien, fester Bestandteil der Außen- und Militärpolitik des deutschen Imperialismus“ (Baraki 2004: 19). Die Beziehungen zwischen Deutschland und Afghanistan waren in vielen Bereichen aber auch freundschaftlicher Natur. Aufgrund der langjährigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern wurden die Deutschen bei ihrem Afghanistan-Einsatz ab 2002 vom Großteil der afghanischen Bevölkerung freundlich aufgenommen und unterstützt. Das war im Laufe der Jahre nicht mehr der Fall – vielmehr schwindet das Vertrauen zunehmend.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2012 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Meienberg, M. (2012). Die Deutschen und ihr Verhältnis zu Afghanistan. In: Nation-Building in Afghanistan. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19536-0_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19536-0_9
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-19535-3
Online ISBN: 978-3-531-19536-0
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)