Zusammenfassung
Zu Friedrich von Hardenbergs unausgeführten schriftstellerischen Plänen gehörte »Die Errichtung eines litterairischen, republicanischen Ordens — der durchaus mercantilisch politisch ist — einer ächten Cosmopolitan Loge«, wie er in einem Brief an Friedrich Schlegel vom 10. Dezember 1798 schreibt (IV, 268f). Caroline Schlegel, die die Stärken und Schwächen der Frühromantiker recht gut kannte, neckte Hardenberg in ihrem Brief vom 4. Februar 1799, er habe sie recht böse gemacht »mit Ihren Dithyramben über das mercantilische Genie, das uns fehlt und Sie auch nicht haben« (IV, 518). Darin hatte sie wohl recht, aber es gab zumindest einige Gründe dafür, warum Hardenberg zu dieser Zeit auf einen solchen Plan kam. Am Anfang Dezember 1798 hatten die Brüder Schlegel nach langen Verhandlungen erfahren, dass ihre Zeitschrift Das Athenaeum bei einem neuen Verleger, Heinrich Fröhlich, doch fortgesetzt werden konnte. Insofern leuchtet es ein, dass der erste geplante Schritt in der Etablierung eines literarischen Ordens eine »Buchdruckerey — ein Buchhandel« war: »Ihr sollt nicht mehr von Buchhändlern litterairisch und politisch gewissermaaßen dependiren« (IV, 269). Die Erwähnung von Jena, Hamburg oder der »Schweitz, wenn Frieden wird«, als möglicher »Sitz des Bureaus« (ebd.) deutet an, dass Hardenberg u.a. auch an die Umgehung von Zensurbestimmungen dachte.
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Mahoney, D.F. (2001). Romantische Geschichtsphilosophie: Die Christenheit oder Europa. In: Friedrich von Hardenberg (Novalis). Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05164-6_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05164-6_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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