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Getäuschte Erwartungen und erste Konsequenzen

  • Chapter
Deutsche Exilliteratur 1933–1950
  • 109 Accesses

Zusammenfassung

Die Geistigen hatten ihr Augusterlebnis so ekstatisch genossen, daß darauf nur Ernüchterung folgen konnte. Am raschesten stellte sie sich bei denen ein, die einberufen wurden oder freiwillig ›zu den Fahnen eilten‹. Sie waren nie Soldat gewesen, sei es, weil sie für untauglich befunden worden waren, sei es, weil sie die Dienstpflicht als »Einjährigfreiwillige« stets vor sich hergeschoben hatten. Auch der berühmteste Dichterfreiwillige, der Lyriker Richard Dehmel, hatte nicht ›gedient‹, und schon nach wenigen Kasernenwochen irritierte ihn, was er mit gequält humorigen Worten als »steten Zwang zur Geselligkeit« bezeichnete: »Man ist niemals allein, kommt nie zu sich selbst, zu keiner innerlichen Sammlung. Aber ich denke, diese Unterbindung der geistigen Eigenbrödelei — so unfruchtbar sie im Augenblick sein mag — wird später ihre Früchte tragen.«

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Quellen und Anmerkungen

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Walter, HA. (2003). Getäuschte Erwartungen und erste Konsequenzen. In: Deutsche Exilliteratur 1933–1950. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03183-9_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03183-9_10

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00536-6

  • Online ISBN: 978-3-476-03183-9

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