Zusammenfassung
Die Geistigen hatten ihr Augusterlebnis so ekstatisch genossen, daß darauf nur Ernüchterung folgen konnte. Am raschesten stellte sie sich bei denen ein, die einberufen wurden oder freiwillig ›zu den Fahnen eilten‹. Sie waren nie Soldat gewesen, sei es, weil sie für untauglich befunden worden waren, sei es, weil sie die Dienstpflicht als »Einjährigfreiwillige« stets vor sich hergeschoben hatten. Auch der berühmteste Dichterfreiwillige, der Lyriker Richard Dehmel, hatte nicht ›gedient‹, und schon nach wenigen Kasernenwochen irritierte ihn, was er mit gequält humorigen Worten als »steten Zwang zur Geselligkeit« bezeichnete: »Man ist niemals allein, kommt nie zu sich selbst, zu keiner innerlichen Sammlung. Aber ich denke, diese Unterbindung der geistigen Eigenbrödelei — so unfruchtbar sie im Augenblick sein mag — wird später ihre Früchte tragen.«
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Quellen und Anmerkungen
Samuel Fischer, Hedwig Fischer: Briefwechsel mit Autoren. Herausgegeben von Dierk Rodewald und Corinna Fiedler. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1989, S. 37 f., S. 41.
Alfred Döblin: Briefe. Herausgegeben von Heinz Graber. Walter-Verlag, Olten und Freiburg 1970, S. 62.
Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland, a. a. O., S. 55–79; Wolfgang Rothe: Ernst Toller in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1983, S. 32 f., S. 134.
Richard Huelsenbeck: Reise bis ans Ende der Freiheit. Autobiographische Fragmente. Aus dem Nachlaß herausgegeben von Ulrich Karthaus und Horst Krüger. Verlag Lambert Schneider, Heidelberg 1984, S. 94.
Walter Benjamin: Briefe. Herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Gershom Scholem und Theodor W. Adorno. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1966, Band 1, S. 120 ff.;
Momme Brodersen: Spinne im eigenen Netz. Walter Benjamin — Leben und Werk. Elster Verlag, Bühl-Moos 1990, S. 83 f.
Rosemarie Lorenz: Max Herrmann-Neisse. J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1966, S. 13.
George Grosz: Briefe 1913–1959, a. a. O., S. 29f.; Lothar Fischer: George Grosz, a. a. O., S. 28 f.; Wieland Herzfelde: Immergrün. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1961, S. 82 passim.
Samuel Fischer, Hedwig Fischer: Briefwechsel mit Autoren, a. a. O., S. 41, S. 48; Peter de Mendelssohn: S. Fischer und sein Verlag, a.a.O., S. 661 f.; Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland, a. a. O., S. 84 ff. — Vgl. die Doppelbiographie zu Ida und Richard Dehmel von — Matthias Wegner: Aber die Liebe. Ciaassen Verlag, München 2001.
Alfred Döblin: Briefe, a. a. O., S. 84, S. 87; Jochen Meyer: Alfred Döblin 1878–1978. Deutsche Schillergesellschaft, Marbach 1978, S. 20.
Norbert Abels: Franz Werfel. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1990, S. 34 f.
Vgl. Franz Werfel: Das lyrische Werk. Herausgegeben von Adolf D. Klarmann. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1967, S. 163 ff., S. 652. Von wem die Datierungen stammen, wird nicht mitgeteilt. — Lore Foltin: Franz Werfel. J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1972, S. 31. — Hervorhebung von mir.
Peter Stephan Jungk: Franz Werfel. Eine Lebensgeschichte. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 19872. S. 64–72.
Oskar Maria Graf: Das Leben meiner Mutter. Kurt Desch Verlag, München o. J. [1946], S. 691–706 (Zitate: S. 691, S. 703, S. 705 f).
Vgl. Helmut F. Pfanner: Oskar Maria Graf. Eine kritische Bibliographie. Francke Verlag, Bern und München 1976, S. 82, S. 97.
Werner Hecht: Brecht-Chronik 1898–1956. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1997, S. 42.
Dagegen gibt Frank an, er sei am 7. Mai 1915 oder kurz danach in die Schweiz geflohen. Vgl. Leonhard Frank: Links wo das Herz ist. [Autobiographischer] Roman. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1967, S. 122.
Kurt Wolff: Briefwechsel eines Verlegers, a. a. O., S. 235 ff.; Jörg Drews: »Wie bin ich vorgespannt dem Kohlenwagen meiner Trauer!« In: Süddeutsche Zeitung, München, 25./26.4. 1970, o. R; Klaus Völker: »Mein Wort hat keinen Preis gekrönt.« FR, 2.5.1981, S. III; Hugo Ball: Briefe 1911–1927, a. a. O., S. 74; Otto Flake: Es wird Abend, a. a. O., S. 267 ff.; Eduard Claudius: Ruhelose Jahre. Erinnerungen. Mitteldeutscher Verlag, Halle 1968, S. 94.
Claire Goll, Iwan Goll: Meiner Seele Töne. Neu herausgegeben und kommentiert von Barbara Glauert. Scherz Verlag o. O. [München], 1978, S. 307.
Ernst Bloch: Briefe 1903–1975. Herausgegeben von Karola Bloch und anderen. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1985, S. 186 (Anm. 2). — Hervorhebung von mir.
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Walter, HA. (2003). Getäuschte Erwartungen und erste Konsequenzen. In: Deutsche Exilliteratur 1933–1950. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03183-9_10
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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