Mignons Lied vor dem Hintergrund der Einheitsproblematik in »Wilhelm Meisters Lehrjahren«

Zusammenfassung

Soweit die »Tag- und Jahreshefte« für das Jahr 1796; Eintragungen, die im Februar 1819 diktiert worden sind und 1830, in der Ausgabe letzter Hand, veröffentlicht wurden, »als Ergänzung meiner sonstigen Bekenntnisse«. Ein Kompositionsprinzip ist praktisch nicht zu erkennen. Da werden Reflexionen über eigene Werke launig zusammengehängt mit dem großen Weltwesen², die Metamorphose der Insekten wechselt mit der Lust des Weimarer Großherzogs an kostspieligen Bataillen, und zwischen allem durch wird Chromatik getrieben.

Für Sylvio Godon

Einer höchst lieb- und werthen, aber auch schwer lastenden Bürde entledigte ich mich gegen Ende Augusts. Die Reinschrift des letzten Buchs von Wilhelm Meister ging endlich ab an den Verleger. Seit sechs Jahren hatte ich Ernst gemacht diese frühe Conception auszubilden, zurecht zu stellen und dem Drucke nach und nach zu übergeben. Es bleibt daher dieses eine der incalculabelsten Productionen, mag man sie im ganzen oder in ihren Theilen betrachten; ja um sie zu beurtheilen fehlt mir beynahe selbst der Maasstab. […]

Auch die Naturwissenschaften gingen nicht leer aus. Den Sommer über fand ich die schönste Gelegenheit Pflanzen unter farbigen Gläsern und ganz im Finstern zu erziehen, so wie die Metamorphose der Insecten in ihren Einzelnheiten zu verfolgen.

Galvanismus und Chemismus drängten sich auf; die Chromatik ward zwischen allem durch getrieben […].

Im Auswärtigen beharrt Chursachsen auf seiner Anhänglichkeit an Kaiser und Reich und will in diesem Sinne sein Contingent marschiren lassen. Auch unsere Mannschaft rüstet sich; die Kosten hierzu geben manches zu bedenken.¹