Zusammenfassung
Die Versgedichte Stéphane Maliarmés sind zweifellos von ganz besonderer Art. Von ihnen zu sprechen heißt zumeist, ihre kühle Eleganz, aber auch ihre bis zur Unverständlichkeit enigmatische Struktur zu betonen. In der klanglichen Annäherung an die Vollkommenheit musikalischen Ausdrucks und ihrem Aufbau einer bis ins Detail kalkulierten hermetischen Bildwelt sind sie längst zum Paradigma einer Dichtweise geworden, die gemeinhin als symbolistisch bezeichnet wird. Gegenüber der Komplexität dieser artistischen Meisterwerke scheint die kleine Folge der Prosagedichte zunächst deutlich abzufallen. Irritiert wird häufig vermerkt, besonders die Gruppe der sechs frühen Prosagedichte trüge zu deutlich die Spuren des Baudelaireschen Musters um als eigenständige Aneignung der neuen Gattung gelten zu können1 — im teleologischen Aufbau der Gattungsgeschichte gebührte diesen wenigen Prosagedichten demnach nicht der Rang, den Baudelaires oder Rimbauds Versuche in der apostrophierten Originalität ihrer Entwürfe immer schon beanspruchen dürfen.2
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Ortlieb, C. (2001). Grammatik und Poesie: Stéphane Mallarmés Inversionen. In: Poetische Prosa. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02836-5_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02836-5_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45278-8
Online ISBN: 978-3-476-02836-5
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