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Neue Beiträge zur Kenntnis des Sinfonikers Schubert

Die Fragmente D 615, D 708A und D 936A

  • Chapter
Die Sprache der Musik
  • 129 Accesses

Zusammenfassung

Im Frühling dieses Jahres1, in dem die Musikwelt der 150. Wiederkehr des Todestages von Franz Schubert gedachte, brachte eine neuerliche Untersuchung der in Wien liegenden Manuskripte des Komponisten eine Sensation. Lang war bekannt, daß sich in den Beständen der Wiener Stadt- und Landesbibliothek ein Skizzenbündel mit sinfonischen Entwürfen befand. Da auf dessen erster Seite von Schuberts Hand das Datum »Mai 1818« eingetragen steht und alle Satzentwürfe sich auf D-Dur als Grundtonart beziehen ließen, schien es sich hier um Skizzen für eine Sinfonie in D-Dur zu handeln, um eine siebente, die zeitlich unmittelbar an die Reihe der ersten sechs Sinfonien anschließt. Aufgrund der eigenhändigen, irrtümlich für das ganze Konvolut in Anspruch genommenen Datierung2 stellte dieses sich als musikalisches Notizbuch eines noch nicht Einundzwanzigjährigen dar, etwa zwei Jahre vor dem Beginn jener Periode liegend, da ein neues kritisch-individuelles Selbstbewußtsein ihm das Fortfahren auf vorgebahnten Wegen verbot und Schubert jahrelang, nicht zuletzt in Krisen, Fehlschlägen und Fragmenten, eine eigene Sprache zu finden und zu definieren versuchte. Eindrucksvolles Zeugnis hiervon geben nicht zufällig auch Werke, die uns in besonderer Weise teuer sind, wie der Quartettsatz in c-Moll oder die unvollendete Sinfonie in h-Moll.

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Anmerkungen

  1. Über die Einzelheiten unterrichtet E. Hilmar: Neue Funde, Daten und Dokumente zum symphonischen Werk Franz Schuberts, in: Österreichische Musikzeitschrift 1978, Heft 6, Seite 266–276

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  2. Hierzu vgl. die detaillierte Darstellung bei J. Reed, Schubert — The Final Years, London 1972.

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  3. Neu hierzu Brian Newbould, Schubert’s Other Unfinished, in: The Musical Times, 1978, S. 587–589

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  4. und Paul-Gilbert Langevin, La vraie Septième de Schubert et sa Résurrection, in: Schweizerische Musikzeitung, 118. Jahrgang, 1978, S. 133–139 und 197–206

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  5. Hierzu allgemein W. Dürr, Wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen? Gedanken über die Beziehungen Schuberts zu Beethoven, in: Beethoven-Jahrbuch, Jahrgang 1973/1977, Bonn 1977, S. 47–67

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  6. C.M.v. Weber, Kunstansichten, Leipzig 1969, S. 46ff.

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  7. Hierzu eingehender P. Gülke, »Indroduktion als Widerspruch im System. Zur Dialektik von Thema und Prozessualität bei Beethoven«, in: Deutsches Jahrbuch der Musikwissenschaft für 1969, Leipzig 1970, S. 5–40 bzw. in: … immer das Ganze vor Augen. Studien zu Beethoven, Stuttgart-Weimar 2000, S. 67ff.

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  8. in der Literatur u.a.M. Chusid, Beethoven and the Unfinished, in: Schubert, Symphony in B minor, ed. M. Chusid, Norton Critical Scores, New York 1971

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  10. P. Gülke, Zum Bilde des späten Schubert. Vorwiegend analytische Betrachtungen zum Streichquartett op. 163, in: Deutsches Jahrbuch der Musikwissenschaft für 1973–1977, Leipzig 1978, S. 5–58.

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  11. und als bisher am weitesten gehende Betrachtung Michael Griffel, A Reappraisal of Schubert’s Methods of Composition, in: Musical Quarterly 1977, S. 186–210.

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  12. Weitere Gesichtspunkte hierzu bei P. Gülke, »Zur Bestimmung des Sinfonischen bei Beethoven«, in: Deutsches Jahrbuch der Musikwissenschaft für 1970, Leipzig 1971, S. 67–95 auch in: … »immer das Ganze von Augen«, a.a.O., S. 37ff.

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  13. Worin er beethovenschen Anregungen folgt, vgl. C. Dahlhaus, Beethovens ›Neuer Weg‹, in: Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1974, S. 46–61

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  14. P. Gülke, Die Verjährung der Meisterwerke. Überlegungen zu einer Theorie der musikalischen Interpretation, in: Neue Zeitschrift für Musik 1966, S. 6–12.

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Gülke, P. (2001). Neue Beiträge zur Kenntnis des Sinfonikers Schubert. In: Die Sprache der Musik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02813-6_21

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02813-6_21

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