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Einverständnis: eine halbe Minute (»La bohème«)

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Die Sprache der Musik
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Zusammenfassung

Wenn die Freunde lärmend ins Momus ziehen, haben die beiden da oben, die zum ersten Mal und noch gar nicht lange beisammen sind, bereits eine eigene Geschichte und ihre eigene Sprache; ihnen und uns verdeutlichen dies zuerst die störenden, Distanz und Hintergrund schaffenden Einblendungen der Rufe von unten. Danach schon bekannte Musik (von formaler Rundung der Szene sollte man erst ganz zuletzt sprechen), und doch, weil zitiert, ganz andere: Rodolfo hatte sich Mimi zunächst fast bescheiden-rezitativisch vorgestellt, war erst bei »Talor dal mio forziere ruban tutti i gioielli due ladri« ins tenoral pathetische Cantabile umgestiegen mit hier wohl statthaftem sängerischem Imponiergehabe; und er schwärmt davon, Mimi vor Augen, wie gern er seine Tagträume gegen noch schönere Wirklichkeiten eintauschen würde. Dabei nun wird die Melodie ganz und gar seine, er eignet sie sich, in den melodischen Vorrat des Stükkes hineingreifend — eine Vorform erklingt ausgerechnet beim Auftritt des Hausbesitzers! —, mit herrischem Gestus an.

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Gülke, P. (2001). Einverständnis: eine halbe Minute (»La bohème«). In: Die Sprache der Musik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02813-6_16

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02813-6_16

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01862-5

  • Online ISBN: 978-3-476-02813-6

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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