Zusammenfassung
In der Bundesrepublik Deutschland hat sich, ebenso wie in anderen hochentwickelten Volkswirtschaften, im Laufe dieses Jahrhunderts eine Unternehmenslandschaft entwickelt, die vielgestaltiger kaum sein könnte. In den verschiedensten Produktions- und Dienstleistungsbereichen finden sich Unternehmen unterschiedlichster Größe1. Längst haben die Begriffe des kleinen, mittleren und großen und vor allem des mittelständischen Unternehmens Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden2, und es wird wohl kaum jemandem Schwierigkeiten bereiten, eine ungefähre Vorstellung mit diesen Begriffen zu verbinden. Anders verhielt es sich vor der Industrialisierung: Zwar existierten auch schon damals unterschiedlich große Unternehmen, jedoch war es nicht üblich, sie begrifflich zu differenzieren, sie also etwa in kleine, mittelgroße und große zu unterscheiden3. Ursächlich hierfür war, daß die Größenunterschiede gar nicht wahrgenommen wurden, weil sie zu gering und damit nicht spürbar waren.
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Literatur
Vgl. Statistisches Bundesamt: Unternehmen und Arbeitsstätten (1991), S. 12 ff.
In diesem Sinne Bergmann, U.H.: Unternehmensgröße und technischer Fortschritt (1972), S. 17;
Jüttnerkramny, L.: Bedeutung der Unternehmensgrößen für den technischen Fortschritt (1970), S. 15;
Peemöller, V.H.: Unternehmungsgröße (1971), S. 15.
Daß diese „Unternehmen“ zur damaligen Zeit noch gar nicht als solche bezeichnet wurden, sei hier nur erwähnt. Vgl. näher hierzu die Ausführungen in Kapitel 2.2.3.2.1.
Vgl. auch Yamanaka, T.: The small and medium businesses (1981), S. 7: „It was a newly born ‘bigness’“.
Ähnlich Rieger, W.: Einführung in die Privatwirtschaftslehre (1928), S. 15, der von einem „neue[n] Phänomen“ spricht.
Vgl. die Skizzierung der Entwicklung bei Rieger, W.: Einführung in die Privatwirtschaftslehre (1928), S. 1 ff.
In diesem Sinne Yamanaka, T.: The small and medium businesses (1981), S. 4 f.
Ahnlich Rieger, W.: Ein führung in die Privatwirtschaftslehre (1928), S. 15.
Vgl. zur Notwendigkeit einer unterschiedlichen Behandlung unterschiedlich großer Unternehmen auch Crayencour, J.-P. de: Mittelstand und soziale Entwicklung (1959), S. 122, wonach „viele Schwierigkeiten daher [kommen], daß unsere Gesetze und Verordnungen dem sehr großen Unterschied zwischen einem kleineren und mittleren Betrieb einerseits und einem großen andererseits nicht genügend Rechnung tragen“.
Vgl. etwa Arndt, H.-W./Schumacher, A.: Das vorläufige und das endgültige Nichts (1995), S. 1814: „Endet der Mittelstand beim größeren Handwerksbetrieb oder knapp unterhalb börsennotierter Publikumsgesellschaften?“;
Humblet, J.E.: Industrie und Mittelstand (1959), S. 252: „Was ist ein kleiner oder mittlerer Unternehmer?“;
Utz, A.-F.: Mittelstandsfragen (1959), S. 535: „Der kleine und mittlere Betrieb... scheint jedem Versuch des Definierens zu entrinnen.“
In diesem Sinne etwa Molkenthin, R.: Förderung von Klein- und Mittelunternehmen (1981), S. 17, Fn. 2: „Maßnahmen zur Realisierung wirtschaftspolitischer Ziele bedürfen vor Beginn der Feststellung der zu beeinflussenden Zielgruppen, wenn ihre Wirkungen optimal sein sollen.“
Angesichts der Fülle der Literatur zur Unternehmensgröße kann hier nur ein grober Überblick gegeben werden, der sich auf die Darstellung der Schwerpunktthemen beschränkt.
Zum Verhältnis des Unternehmens- zum Betriebsbegriff vgl. die Ausführungen in Kapitel 2.2.2.2.
Vgl. die Nachweise bei Busse V. Colbe, W.: Betriebsgröße und Unternehmungsgröße (1974), Sp. 578 f;
Gutenberg, E.: Betriebsgröße (1956), Sp. 806;
Koch, H.: Betriebsgröße (1959), S. 91 f.
Kolvenbach, W.: Großunternehmen und Wettbewerbsordnung (1981).
Jüttner-Kramny, L.: Bedeutung der Unternehmensgrößen für den technischen Fortschritt (1970).
Vgl. etwa auch noch Pohl, H.: Mittelstand und Arbeitsmarkt (1987);
Rojahn, G.: Einfluß von Großunternehmen auf die raum- und siedlungsstrukturelle Entwicklung (1984).
Zum Verhältnis des Begriffs der kleinen und mittleren Unternehmen zu dem der mittelständischen Unternehmen vgl. die Ausführungen in Kapitel 3.2.2.2., insbesondere in Kapitel 3.2.2.2.2.
Zur Mittelstandspolitik als Teilbereich der betriebsgrößenbezogenen Strukturpolitik vgl. O.V.: Stichwort „Mittelstandspolitik“, in: Gabler-Wirtschafts-Lexikon (1992), S. 2293.
Langen, W.: Unternehmensgrößenbezogene Wirtschaftspolitik (1978).
Schmidt, M.: Ziele und Instrumente der Mittelstandspolitik (1988).
Entsprechende Literatur für Großunternehmen findet sich zwar auch, jedoch vergleichsweise selten. Vgl. aber etwa Köhler, B.: Organisatorische Gestaltung des Einkaufs in Großunternehmen (1991);
Seggfwiß, K.-H.: Organisation der Materialbeschaffung in Großunternehmungen (1985).
Hamer, E.: Unternehmensfüührung (1990).
Kayser, G.: Organisation (1990).
Pfohl, H.-Ch.: Marketing (1990).
Aus der Vielzahl weiterer Veröffentlichungen zu diesem Bereich vgl. etwa noch Bussiek, J.: Betriebswirtschaftslehre für Klein- und Mittelunternehmen (1994);
Mugler, J.: Betriebswirtschaftslehre der Klein- und Mittelbetriebe (1993).
Ferner zu einzelnen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre etwa Bürgel, H.D./Gassert, H./Horváth, P.: Erfolgsorientiertes Forschungs- und Entwicklungsmanagement für den Mittelstand (1994);
Liessmann, K.: Controlling-Konzepte für den Mittelstand (1993).
Gellner, B.: Wird die kleine und mittlere Unternehmung diskriminiert? (1968).
Molkenthin, R.: Förderung von Klein- und Mittelunternehmen (1981).
Reske, W./Mortsiefer, H.-J.: Mittelstandsförderung (1978).
Kunze, O.: Unternehmensrechtsreform (1971) oder auch Derselbe: Unternehmensverband und Unternehmensrecht (1977); Derselbe: Unternehmensverband und Unternehmensgröße (1979).
Nell-Breuning, O. v.: Rechtsformzwang für Großunternehmen (1969).
Vgl. hierzu etwa Bundesministerium der Justiz: Bericht der Unternehmensrechtskommission (1980), passim;
Duden, K.: Unternehmensrecht (1973);
Raiser, Th.: Zukunft des Unternehmensrechts (1979).
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© 1997 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Philipps, H. (1997). Einleitung. In: Die Unternehmensgröße. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99943-6_1
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