Zusammenfassung
Auch in diesem Kapitel wird davon ausgegangen, daß den Vertragsparteien und dem Gericht prinzipiell bekannt ist, welche Situationen im Laufe der Lieferbeziehung eintreten können. Auch wenn eine bestimmte Situation festgestellt werden kann, so ist jedoch nicht unbedingt erkennbar, welches Wissen oder welches Verhalten des Vertragspartners mit dieser Situation verbunden ist. Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses sollten die Vertragsparteien untersuchen, ob zur Beschreibung der Situationen in einem Vertrag weitere Merkmale herangezogen werden können, die sich auch durch ein Gericht kontrollieren lassen. Bei Berücksichtigung zusätzlicher Merkmale steigt die Anzahl möglicher Situationen, die als Grundlage für Vereinbarungen geeignet sind, und dies wiederum vergrößert die Menge durchsetzbarer Verträge.
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Literatur
Zu einem Überblick vgl. Phlips,1988, S.57–64; vgl. auch Cooper/Ross,1984; Crampes,1991; Emons,1988; Matthews/Moore,1987; Palfrey/Romer,1983; Spremann,1988.
Zum Endspielproblem vgl. z.B. das Induktionsargument für das Handelskettenparadoxon nach Selten,1978, S.131.
Zur Definition des teilspielperfekten Gleichgewichts vgl. Selten, 1965. Neben den teil-spielperfekten Gleichgewichten gibt es auch die sogenannten Trembling-Hand-perfekte Gleichgewichte, die ebenfalls auf Selten zurückgehen. Vgl. Selten, 1975. TremblingHand-perfekte Gleichgewichte gehen weiter als teilspielperfekte Gleichgewichte, da sie auch auf Spielsituationen mit unvollständiger Information anwendbar sind. Grob gesprochen wird nicht nur gefordert, daß das Gleichgewicht bestehen bleibt, wenn nur
Zu Gleichgewichtskonzepten bei einer unbegrenzten Anzahl an Perioden (oder unendlichem Zeithorizont) vgl. z.B. Holler/Illing,1991, S.139–165.
Zu weiteren Möglichkeiten vgl. Schauenberg,1991, S.343–344, sowie die dort angegebene Literatur.
Vgl. Kreps/Wilson,1982, und Milgrom/Roberts,1982.
So findet man Modelle zum Konsumgütermarkt (z.B. Klein/Leffler,1981; Shapiro,1983; Tirole,1994, S.118–124; von Ungern-Sternberg/von Weizsäcker,1981) oder Modelle zum Kreditmarkt (z.B. Diamond,1989; Nippel,1992). Nippel geht von einer ähnlich einfachen Situation der Informationsasymmetrie aus. Er betrachtet den Fall, daß ein Investor in einer Periode zwischen einem sicheren und einem unsicheren Projekt wählen kann, wobei bei Realisation des unsicheren Projektes eine positive Konkurswahrscheinlichkeit existiert. In der Folgeperiode steht der Investor erneut vor diesem Investitionsproblem, und zwar auch bei Wahl des unsicheren Projektes mit Konkurs am Ende der ersten Periode. Ein Kapitalgeber, der auf einem Markt mit vollständiger Konkurrenz agiert, kann zu Beginn jeder Periode über die Finanzierung entscheiden. Der Kapitalgeber kann am Ende der Periode zwar die Projektwahl beobachten. Es ist jedoch nicht möglich, diese vorab vertraglich festzuschreiben. Für diese Entscheidungssituation zeigt Nippel,daß über die Projektwahl der Aufbau von Reputation durch den Investor möglich ist.
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© 1999 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, und Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden
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Schenk-Mathes, H.Y. (1999). Gestaltung langfristiger Lieferbeziehungen: Folgegeschäfte und Reputation. In: Gestaltung von Lieferbeziehungen bei Informationsasymmetrie. Schriften zur quantitativen Betriebswirtschaftslehre. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99713-5_5
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Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6880-5
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