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Leasing als Instrument der Wettbewerbsbeschränkung

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Ökonomie des Herstellerleasing
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Zusammenfassung

Unternehmen, die ihre Produkte mittels Leasing anbieten, wird häufig vorgeworfen, hierdurch eine Beschränkung des Wettbewerbs zu beabsichtigen. Ein marktmächtiger Anbieter könne durch Leasing seine Konkurrenten vom Markt drängen und zugleich die Markteintrittsbarrieren erhöhen.1 Eben dieses Verhalten wurde in früheren Antitrust-Verfahren in den USA der United Shoe Machinery Corporation (1953) und IBM (1967) vorgeworfen.2 Leasing wurde im Verfahren gegen die United Shoe Machinery Corporation zwar nicht grundsätzlich verboten, doch wurde das Unternehmen in seiner Vertragsgestaltung eingeschränkt. Das Verfahren gegen IBM wurde nach mehrjähriger Dauer eingestellt, IBM kam aber bereits während des Verfahrens mehrmals den Forderungen der Antitrust-Behörde entgegen. Dieses Vorgehen der Antitrust-Behörde wurde vor allem von den Vertretern der Chicago School kritisiert, die dem Leasing jede wettbewerbsfeindliche Wirkung absprechen.3 Leasing könne zwar durchaus die Markteintrittsbarrieren erhöhen, solange dies aber auf einem Effizienzvorsprung des im Markt befindlichen Unternehmens beruhe, sei dies sogar wünschenswert.

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Literatur

  1. Vgl. Aghion, P./Bolton, P. (1987), S. 388ff.; Kaysen, C. (1956), S. 68; Masten, S./Snyder, E. (1993), S. 34; Tirole, J. (1989), S. 196; Warren-Boulton, F. R. (1978), S. 86.

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  2. Das Verfahren gegen die United Shoe Machinery Corporation wird durch Kaysen, C. (1956) behandelt, das Verfahren gegen IBM durch Fisher, F./McGowan, J./ Greenwood, J. (1985).

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  3. Vgl. Bork, R. (1978), S. 310ff., S. 234f.; Masten, S./ Snyder, E. (1993), S. 33f.; Posner, R. (1994), S. 891ff.; (1976), S. 202ff.

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  4. Mehrere entsprechende Definitionen werden dargestellt durch Gilben, R. (1989), S. 476ff. und Minderlein, M. (1989), S. 200ff.

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  5. Als Vertreter der Harvard School sind vor allem J. M. Clark, E. S. Mason, J. S. Bain und F. M. Scherer zu nennen. Eine knappe und übersichtliche Darstellung dieser Konzeption findet sich bei Kantzenbach, E./ Kallfass, H. (1981), S. 103ff.

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  6. Vgl. Aberle, G. (1992), S. 29f.

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  7. Vgl. Olten, R. (1995), S. 16ff.; Schmidt, I. (1990), S. 12; Schumann, J. (1987), S. 416.

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  8. Vgl. Minderlein, M. (1989), S. 205.

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  9. Vgl. Minderlein, M. (1989), S. 206f.

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  10. Die Chicago School wird hauptsächlich vertreten durch R. A. Posner, G. J. Stigler, R. H. Bork, H. Demsetz und A. Director. Mit Beginn der achtziger Jahre orientierte sich die amerikanische Antitrustpolitik unter der Reagan-Administration zunehmend an den Positionen der Chicago School.

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  11. Vgl. Minderlein, M. (1989), S. 207ff.

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  12. Vgl. Minderlein, M. (1989), S. 211f.; Schmidt, I. (1990), S. 22. Das wettbewerbspolitische laissez-faire hat allerdings da seine Grenzen, wo der Wettbewerb, wie durch Preisabsprachen oder Gebietsaufteilungen, beschränkt wird. Eine Fusionskontrolle ist dann einzusetzen, wenn der Konzentrationsgrad sehr hoch ist. Ansonsten soll die Wettbewerbspolitik das Ziel der Deregulierung und Liberalisierung verfolgen. Ein bestimmtes Verhalten soll den Unternehmen nicht vorgeschrieben werden, da der Wettbewerb als Entdeckungsverfahren verstanden wird. Vgl. Olten, R. (1995), S. 105.

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  13. Vgl. Kaysen C. (1956), S. 68, sowie Schneider, J./ Buhl, H. U. (1993), S. 17.

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  14. Vgl. Hinten, P. von (1977), S. 47.

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  15. Vgl. Posner, R. (1976), S. 203. 2 2 Vgl. Kaysen, C. (1956), S. 68.

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  16. Vgl. Landis, R./ Rolfe, R. (1985), S. 140.

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  17. Vgl. Landis, R./ Rolfe, R. (1985), S. 139f.; Wiley, J./ Rasmusen, E./ Ramseyer, J. (1990), S. 706f.

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  18. Vgl. Wiley, J./ Rasmusen, E./ Ramseyer, J. (1990), S. 705.

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  19. Vgl. Kaysen, C. (1956), S. 68f.

    Google Scholar 

  20. Vgl. Aghion, P./ Bolton, P. (1987), S. 389.

    Google Scholar 

  21. Vgl. Posner, R. (1976), S. 202. Siehe dazu auch Aghion, PI Bolton, P. (1987), S. 388f.; Tirole, J. (1989), S. 196.

    Google Scholar 

  22. Vgl. Aghion, P./ Bolton, P. (1987), S. 388ff.; vgl. dazu auch Tirole, J. (1989), S. 196ff.

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  23. Vgl. Tirole, J. (1989), S. 197. Hier wäre sicherlich der Einwand möglich, daß es auch dann zum Versuch eines Markteintritts kommen kann, wenn die Kosten des potentiellen Konkurrenten größer als 1/2 sind. Der potentielle Konkurrent wird bei einem Preiskampf so lange mithalten, wie seine Kosten noch gedeckt werden. Letztendlich wird sich der Etablierte durchsetzen und einen Preis verlangen, der marginal unter den Durchschnittskosten des potentiellen Konkurrenten liegt. Der Etablierte kann hier also keinen Preis in Höhe von Eins verlangen, sondern er muß einen geringeren eintrittsverhindernden Preis setzen. Da diese veränderte Annahme nichts an der Grundaussage des Modells ändert, soll sie im weiteren Verlauf nicht beachtet werden.

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  24. Zur Diskussion über Erwartungswert und Erwartungsnutzenhypothese vgl. Demmler, H. (1996), S. 185ff., wie auch die Ausführungen in Kapitel VII., Abschnitt B.1.a.

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  25. Vgl. Aghion, P./ Bolton, P. (1987), S. 391.

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  26. Dieses Modell läßt sich nicht nur auf Leasingverträge übertragen, sondern kann immer dann verwendet werden, wenn einem Vertragspartner „endogene Wechselkosten“ entstehen. Vgl. Aghion, P./ Bolton, P. (1987), S. 399. Die Auswirkungen von Wechselkosten werden auch durch Gilben, R. (1989), S. 506ff. dargestellt.

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  27. Vgl. Posner, R. (1976), S. 204. Die Nachfrager können das Free-rider-Verhalten aber durch gemeinsame Absprachen umgehen.

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  28. Vgl. Warren-Boulton, F. (1978), S. 86.

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  29. Diesen Vorwurf erhoben die Ankläger gegenüber IBM. Vgl. Fisher, F./ McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 177; Brock, G. (1975), S. 59; Levy, D. (1988), S. 612f.

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  30. Der Firma IBM wurde vorgeworfen, sie habe dem Markt Leasing dadurch aufgezwungen, daß sie selbst kurzfristige Leasingverträge anbot. Vgl. dazu Fisher, F./ McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 184, 187. Bork, R. (1978), S. 322f. bestreitet allgemein, daß es einem Unternehmen gelinge, den Kapitalbedarf für potentielle Konkurrenten zu erhöhen. Ein Unternehmen könne zwar Strategien wählen, um seinen eigenen Kapitalbedarf zu erhöhen, dies habe aber keine Auswirkungen auf den Kapitalbedarf potentieller Konkurrenten.

    Google Scholar 

  31. Vgl. dazu auch Bork, R. (1978), S. 320f.

    Google Scholar 

  32. Vgl. Fisher, F./ McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 189.

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  33. Vgl. Posner, R. (1976), S. 204.

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  34. Dieses Argument wird häufig auch in einem anderen Zusammenhang vorgebracht. So wird behauptet, unabhängige Leasinggesellschaften verfügten durch ihre großen Einkaufsmengen über mehr Marktmacht im Einkauf. Im Vergleich zu kleineren Nachfragern könnten sie daher günstigere Preise erzielen und an die Nachfrager weitergeben. Vgl. etwa Dietz, A. (1980), S. 1021, Neus, W. (1991), S. 1433, Schröder, J. (1985), S. 271, Schweitzer, R. (1992), S. 52. Selbstverständlich ist dieser Umstand keine Erklärung des Leasing, sondern lediglich eine Voraussetzung für Arbitragegeschäfte. Einkauf en gros ist eine der Aufgaben eines Händlers, unabhängig davon, ob er seine Güter verkauft oder verleast. Auch das Argument, Leasinggeber könnten auf unvollkommenem Kapitalmarkt häufig Arbitragegeschäfte betreiben, da sie günstigere Kredite erhalten als die Leasingnehmer, ist wenig tragfähig. Warum soll ein Arbitrageur Leasingverträge anbieten? Kann er nicht auch direkt günstige Kredite vergeben?

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  35. Vgl. Fisher, F./ McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 187. Bork, R. (1978), S. 320 leitet das Kapitel, in dem diskutiert wird, ob eine vertikale Integration die Kapitalerfordernisse erhöht, folgendermaßen ein: „Capital requirements exist and certainly inhibit entry - just as talent requirements for playing professional football exist and inhibit entry“.

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  36. Vgl. Wiley, J./ Rasmusen, EJ Ramseyer, J. (1990), S. 705.

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  37. Vgl. Bork, R. (1978), S. 320f.

    Google Scholar 

  38. Vgl. dazu beispielsweise Bork, R. (1978), S. 320ff.; Brock, G. (1975), S. 55ff.; Fisher, F./ McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 177ff.; Levy, D. (1988), S. 612, 616.

    Google Scholar 

  39. Die Theorie der Aussperrung wurde beispielsweise untersucht von: Allen, B. (1971), S. 251ff.; Blair, R./ Kaserman, D. (1985), S. 322ff.; Bork, R. (1969), S. 139ff.; Demmler, H. (1979), 3. Teil, 1. Kapitel, S. 3ff.; Posner, R. (1974), S. 704ff.; Tirole, J. (1989), S. 193ff.; WarrenBoulton, F. R. (1978), S. 75ff.

    Google Scholar 

  40. Vgl. Gould, J. R. (1964), S. 61ff.

    Google Scholar 

  41. Vgl. Bork, R. (1978), S. 322; Demmler, H. (1979), 3. Teil, 1. Kapitel, S. 8ff.; Masten, S./ Snyder, E. (1989), S. 63; Wiley, J./ Rasmusen, E./ Ramseyer, J. (1990), S. 705.

    Google Scholar 

  42. Vgl. Demmler, H. (1979), 3. Teil, 1. Kapitel, S. 21f.

    Google Scholar 

  43. Vgl. dazu auch Demmler, H. (1979), 3. Teil, 1. Kapitel, S. 24.

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  44. Vgl. Koutsyiannis, A. (1975), S. 116ff.

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  45. Die mangelnde Preisreagibilität muß nicht auf einen beschränkten Preiswettbewerb hinweisen. Der Preis kann auch bei Nachfrageschwankungen konstant bleiben, ohne daß sich die Konkurrenten absprechen, sofern diese Schwankungen nur sehr kurz sind und regelmäßig auftreten. Vgl. Schmidbauer, H. (1974), S. 381. Gegen eine rasche Preisänderung sprechen zum einen der große organisatorische Aufwand durch die neue Preisauszeichnung, andererseits haben Preise für die Nachfrager auch einen Informationswert, was bei Markenartikeln häufig der Fall ist. Eine rasche Preisanpassung findet beispielsweise bei den Telefongebühren zu unterschiedlichen Tageszeiten statt. Dagegen erhöhen Supermärkte samstags nicht ihre Preise, auch wenn an diesem Tag vermehrt Güter nachgefragt werden.

    Google Scholar 

  46. Vgl. Demmler, H. (1979), 3. Teil, 1. Kapitel, S. 27.Vgl. Demmler, H. (1979), 3. Teil, 1. Kapitel, S. 27ff.

    Google Scholar 

  47. Vgl. Bork, R. (1978), S. 322.

    Google Scholar 

  48. Vgl. dazu auch Warren-Boulton, F. R. (1978), S. 76, S. 86f. Fußnote 29.

    Google Scholar 

  49. Vgl. Fisher, F./ McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 178.

    Google Scholar 

  50. Vgl. Bain, J. (1956), S. 145f., 156ff.; (1968), S. 261f.; Blair, R./ Kaserman, D. (1985), S. 315; Brock, G. (1975), S. 61ff.; Fisher, F./ McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 177; Martin, A. (1988), S. 92f.

    Google Scholar 

  51. Vgl. Brock, G. (1975), S. 55.

    Google Scholar 

  52. Vgl. Demmler, H. (1979), 3. Teil, 2. Kapitel, S. 11.

    Google Scholar 

  53. Vgl. Fisher, Fi McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 180; Levy, D. (1988), S. 616; Posner, R. (1976), S. 93.

    Google Scholar 

  54. Vgl. Fisher, F./ McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 179.

    Google Scholar 

  55. Vgl. Fisher, F./ McGowan, Ji Greenwood, J. (1985), S. 178f.

    Google Scholar 

  56. Vgl. Demsetz, H. (1982), S. 50.

    Google Scholar 

  57. Vgl. Tirole, J. (1989), S. 196.

    Google Scholar 

  58. Vgl. Bork, R. (1978), S. 322; Fisher, F./ McGowan, Ji Greenwood, J. (1985), S. 179.

    Google Scholar 

  59. Der United Shoe Machinery Corporation war es zudem gerichtlich verboten, ausschließlich Leasingverträge anzubieten. Es mußten stets auch Kaufverträge zu adäquaten Bedingungen angeboten werden. Vgl. Masten, S./ Snyder, E. (1993), S. 64f.

    Google Scholar 

  60. Vgl. Fisher, F./ McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 83, S. 187f.

    Google Scholar 

  61. Daß der Hersteller die Art der von ihm abgeschlossenen Verträge sehr wohl beeinflussen kann, und daß dies für ihn keinesfalls mit Nachteilen verbunden sein muß, wird von Fisher, Fi McGowan, J./ Greenwood, J. (1985), S. 83 verkannt. Die Marktmacht von IBM muß keinesfalls durch die unabhängigen Leasinggesellschaften beschränkt sein.

    Google Scholar 

  62. IBM hatte bei der Einführung des neuen 360-Systems dieses günstig an unabhängige Leasinggesellschaften verkauft, um trotz der hohen Entwicklungs-und Produktionskosten einen raschen Absatz zu ermöglichen. Da die Nachfrager Leasingverträge wünschten, konnte IBM seine Güter nur mit Hilfe der Leasinggesellschaften absetzen. In späteren Jahren sah sich IBM bei der Einführung eines Nachfolgesystems aber imstande, selbst in einem größeren Maße Leasingverträge anzubieten. Daraufhin erhöhte IBM das Verhältnis von Kaufpreis zu Leasingraten. Vgl. Brock, G. (1975), S. 177f.; Fisher, F./ McGowan, Ji Greenwood, J. (1985), S. 291ff.

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Sailer, U. (1997). Leasing als Instrument der Wettbewerbsbeschränkung. In: Ökonomie des Herstellerleasing. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99392-2_9

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