Zusammenfassung
Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen in den letzten Jahren beeinflussen die Umsätze der Apotheken und infolgedessen deren Rentabilität maßgeblich. Die Verordnungsbudgets der Ärzte werden regelmäßig gekürzt, was zu einer sinkenden Anzahl an verschriebenen Arzneimitteln führt. Zudem sind immer weniger Medikamente erstattungsfähig, da immer mehr Arzneimittel aus der Rezeptpflicht entlassen werden. Dies hat zur Folge, dass die Anzahl an Rezepten in den Apotheken kontinuierlich sinkt. Allein im Jahr 2000 ging die Zahl der ärztlich verordneten Arzneimittel um 10 Millionen Packungseinheiten auf 960 Millionen zurück.1 Dadurch gehen der Apotheke Kundenkontakte verloren. Zudem fallen viele Verbundkäufe weg, welche die Kunden oftmals mit der Einlösung eines Rezeptes tätigen.2 Bis dato haben es die Apotheken nicht geschafft, die fehlenden Rezepte im verordnungsfreien Bereich in Käufe der Kunden auf eigene Rechnung umzuwandeln.3 Am 23. Februar 2002 trat das Arzneimittel-Ausgaben-Begrenzungsgesetz (AABG) in Kraft,4 das weitere negative Auswirkungen auf den Verordnungsumsatz der Apotheken haben wird. Im AAGB sind zwei Regelungen enthalten, die die Apotheke betreffen. Die Aut-idem-Regelung einerseits sieht vor, dass Ärzte in der Regel lediglich Wirkstoffe auf den Rezepten vermerken und der Apotheker das preisgünstigste Präparat abgibt. Andererseits wird der Krankenkassenrabatt, den der Apotheker den Krankenkassen auf alle Rezepte gewähren muss, von 5% auf 6% erhöht.5 Aufgrund der großen Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Krankenkassen ist künftig mit weiteren Restriktionen im Hinblick auf die Verordnungen zu rechnen.
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Literatur
Vgl. Diener, Frank: Der Vertriebsweg Apotheke ist sicher, schnell und preisgünstig, in: Pharmazeutische Zeitung, 146. Jg. (2001), Nr. 19, S. 11.
Vgl. Schlemmer, Wolfgang: Trendsetter Selbstmedikation: Ohne Arzt, ohne Apotheker, mit Discountern?, in: Apotheker Zeitung, 14. Jg. (1998), Nr. 48, S. 5 und Moller-Bohn, Thomas: Selbstmedikationsmarkt 1998: Abwärtstrend für die Selbstmedikation in Apotheken, in: Deutsche Apotheker Zeitung, 139. Jg. (1999), Nr. 4, S. 23.
Vgl. Moller-Bohn, T., 1999, Nr. 4, S. 22 f. und Ims Health (Hrsg.): Positive Umsatzbilanz des Apothekenmarkts 1998, Pressemitteilung vom 09.02.99, o. S.
Vgl. o. V.: AABG: Aut idem kommt am 23. Februar, in: Pharmazeutische Zeitung, 147. Jg. (2002), Nr. 8, S. 16.
Vgl. zum entsprechenden Gesetzesentwurf Bundesministerium Für Gesundheit (Hrsg.): Informationen zum Entwurf eines Gesetzes zur Begrenzung der Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (Arzneimittel-Ausgaben-Begrenzungsgesetz AABG) Stand: 18. Oktober 2001, www.bmgesundheit.de/themen/arznei/info/info.htm, o. S., Zugriff am 15.02.2002. Die Erhöhung des Krankenkassenrabatts tritt rückwirkend zum 01.02.2002 in Kraft. Vgl. o. V., 2002, S. 16.
Vgl. O. V.: Arzneien ohne Rezept, in: Pharmazeutische Zeitung, 146. Jg. (2001b), Nr. 11, S. 68.
Ditzel, Peter: Selbstmedikationsindustrie setzt auf “Absatzkanal Apotheke”, in: Deutsche Apotheker Zeitung, 140. Jg. (2000a), Nr. 24, S. 27. Mark Seidscheck ist Hauptgeschäftsfiihrer des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH).
Vgl. Stieve, Gisela: Selbstmedikationskongress 2000: Auf neuen Wegen die Chancen nutzen, in: Pharmazeutische Zeitung, 145. Jg. (2000), Nr. 27, S. 67. Peter Mohrschulz ist ehemaliges Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller e. V. (BAH).
Vgl. Ditzel, Peter: Lokomotive Selbstmedikation?, in: Deutsche Apotheker Zeitung, 140. Jg. (2000b), Nr. 27, S. 64. Hermann Stefan Keller ist Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands e. V. (DAV).
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Büchel, D. (2002). Einleitung. In: Selbstmedikation als Option der strategischen Positionierung von Apotheken. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99254-3_1
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