Zusammenfassung
Wenn man die Situation in der Physik und ihrer philosophischen Deutung unmittelbar vor dem Eingreifen Einsteins, d. h. ungefähr im Jahr 1900, charakterisieren will, so kann man das am besten mit dem Schlagwort tun: die mechanistische Auffassung der Naturerscheinungen befand sich in einem Abbröckelungs-prozeß. Aber man sah noch nichts Neues, das an die Stelle dieser mechanistischen Auffassung hätte treten können. Man wußte nicht recht, war das „Abbröckeln“ nur ein vorübergehender Zustand, der mit einem neuen Triumph der mechanistischen Natura uffassung enden würde, oder — war es ein definitives Ende? Wenn man bedenkt, daß die mechanistische Theorie die Physik seit Galilei und Newton zu immer neuen Erfolgen geführt hatte, daß durch diese Erfolge die mechanistische Physik zum Vorbild für alle Naturwissenschaften, ja alle Wissenschaften überhaupt geworden war, so wird man verstehen, daß das Abbröckeln der mechanistischen Auffassung in der Physik nicht nur den Abschluß einer Epoche in dieser Fachwissenschaft bedeutete, sondern einen Umschwung in der gesamten philosophischen Weltbetrachtung.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1979 Estate of Philipp Frank, Stan Fraydas, Baldwin, N.Y. und Estate of Albert Einstein, Otto Nathan, Trustee, New York, N.Y.
About this chapter
Cite this chapter
Frank, P. (1979). Das Allgemeine Physikalische Weltbild in Einsteins Jugendjahren. In: Einstein. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99011-2_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99011-2_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-99012-9
Online ISBN: 978-3-322-99011-2
eBook Packages: Springer Book Archive